Leer gilt als „Tor nach Ostfriesland“. Rund 35 000 Einwohnern leben in der Stadt, die nach Emden und Aurich die drittgrößte Stadt in Ostfriesland ist. Leer ist, obwohl die Stadt nicht an der Nordsee liegt, eine Hafenstadt. Ems und Leda fließen durch den Ort. Leer ist durch Handel und Seefahrt geprägt.
Wer als Tourist hierherkommt, der sucht zwei Orte mit Sicherheit auf: den Hafen und die daran liegende Altstadt. Denn Leer ist sogar bekannt für seine historische Altstadt, die man schonmal als „wertvollste Ostfrieslands“ bezeichnete. 365 Gebäude stehen unter Denkmalschutz.
Parkplatz Große Bleiche
Wer in Leer an der Mündung der Leda in die Ems als Besucher mit Pkw oder Wohnmobil anreist, der sollte auf dem Parkplatz Große Bleiche, gleich am Rand der Altstadt, parken. Denn von hier sind es nur wenige Schritte und man ist in der Altstadt. Die Königsstraße führt Richtung Hafen. Den Rathausturm kann man schon vom Parkplatz aus sehen.
Das Rathaus
Die Königsstraße führt weiter über die Doktor-vom-Bruch-Brücke über die Leda. Auf der anderen Straßenseite befinden wir uns bereits im Herzen der Altstadt und stehen vor dem Rathaus. Es ist das bekannteste Bauwerk in Leer. Das Rathaus mit seinem unverkennbaren Turm wurde Ende des 19. Jahrhundert gebaut. Denn Baustil nennt man Niederländische Renaissance. Das Rathaus ist ein Schmuckstück.
Die Fußgängerzone
Am Rathaus beginnt mit der Rathausstraße die Fußgängerzone. Cafés, kleine Geschäfte, Restaurants und ein Imbiss in niedlichen hübsche Häusern reihen sich aneinander. Man kann auch den engen Straßen und Gassen folgen. Einige Gassen, wie der Wilhelminengang, enden an der Uferpromenade. Der Fußweg entlang des Ufers zum Museumshafen wirkt wie die Flaniermeile von Leer.
Das Hermann-Tempel-Haus
Die Stadtbibliothek ist in einem Backsteinbau untergebracht. Das Haus heißt Hermann-Tempel-Haus und ist nach einem Lehrer aus Leer benannt, der als SPD Reichstagsabgeordneter 1933 gegen das Ermächtigungsgesetz stimmte. Eine Tafel an der Außenmauer erinnert an Hermann Tempel.
Bünting Teemuseum
Der Wilhelminengang geht hier in die Norderstraße über. Über die Hellingstraße gehen wir zurück zur Rathausstraße. An der Ecke Rathausstraße biegen wir in die Brunnenstraße. Das ist eine der hübschen Straßen der Altstadt. Hier liegt das Bünting Teemuseum. Hier geht es um das Thema Tee.
Erwähnen muss man, dass Leer auch Filmort ist. In der Altstadt wird die Krimiserie „Friesland“ gedreht. Man kann in Leer einige der DREHORTE der skurrilen Krimis aufsuchen. Hier nämlich liegen die Serien-Drehorte Apotheke, Polizeirevier und Beerdigungsinstitut.
Der Museumshafen
In Höhe der Waage legen die Boote zur Hafenrundfahrt an. Das Heimatmuseum liegt gleich nebenan. Neben den Ausflugsschiffen liegen hier auch die Boote des Museumshafens. Niedlich wirken die „Mini-Schlepper“. Die kleinen Motorboote, die aussehen wie Schlepper für Kinder heißen „Schub“. Es sind kleine Schubboote. Die Boote sind schon über 80 Jahre alt. Sie wurden in den Niederlanden gebaut.
Die alten Binnensegler bekamen damals Konkurrenz durch Motorschiffe. Da sich die Segler nicht zum Einbau von Motoren eignen, baute man diese Mini-Schlepper. So konnte man unabhängig von Wind mit den kleinen Motorschiffen in den Wettbewerb mit den großen Motorschiffen treten. Einige hundert dieser Mini-Schlepper wurden damals gebaut.
Wir folgen dem Ufer durch den Museumshafen. Kleine Frachtschiffe, Holzboote, Motorschlepper. An einer Mauer finden wir historische Fotos aus Leer. Eine eindrucksvolle Ausstellung.
Ausklingen lassen wir unseren Tag in Leer auf der Terrasse der Waage und beobachten Spaziergänger und den doch regen Schiffsverkehr auf dem Fluss.