Das Großsteingrab in Tannenhausen bei Aurich | Ostfriesland

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Wie sahen Gräber und Friedhöfe vor 5000 Jahren aus? Eine Erklärung finden wir am Großsteingrab im Ort Tannenhausen bei Aurich in Ostfriesland.

Auf den Spuren der Geschichte: Das Großsteingrab Tannenhausen, eine Megalith-Grabanlage der Trichterbecherkultur, erwartet uns. Aber, hier ist wenig Original. Die Originalanlage wurde im Laufe der Jahrhunderte zerstört. Erst 1962 wurde die Anlage erforscht und Funde ausgegraben.

Ein kleiner Parkplatz an einem Waldgebiet an der Ortsgrenze. Ein Fußweg führt in den Wald. Knapp 100 Meter lang ist er. Es geht durch dichten Wald, rechts und links des Weges. Hat es her vor 5000 Jahren auch so ausgesehen?

Was die Anlage hier auszeichnet ist eine erstklassige Beschriftung. Auf Tafeln mit Bildern wird alles verständlich erklärt. Diese Tafeln stimmen und auf die Geschichte der Steinzeit ein.

Butter, Brot und Käse

Ein Bild zeigt eine Steinzeitsiedlung. So eine Siedlung ist vermutlich hier in der Nähe gewesen. Eventuell hat sie sogar so wie auf dem Bild ausgesehen.

Das Grab bestand aus einer West- und einer Ostkammer. Gebaut war die Anlage aus Findlingen, also riesigen Steinen, die aufrecht standen, und je einem Stein als Grabplatte. Von den Originalsteinen stehen noch drei. Hier in Aurich nennt man die drei Steine „Butter, Brot und Käse – Botter, Brood und Kääs“.

Steine aus Mecklenburg-Vorpommern

Eine der Grabkammern wurde rekonstruiert. Da hat man sieben Steine, die stammen aus Mecklenburg-Vorpommern, aufgestellt und die Grabkammerreste so ergänzt. Weil die Steine so groß und schwer waren und von weit her transportiert wurden, dachte man früher, diese Arbeit könnten nur Riesen gemacht haben. Ein anderes Wort für Riese ist Hüne. Daher nennt man eine solche Anlage „Hünengrab“, lerne ich auf einer der Infotafeln.

Eine Grabkammer hat man im Außenbereich so wieder hergerichtet, wie sie vermutlich in der Steinzeit aussah. Holzpfähle dekorierten wohl den Eingang.

Ein Blick ins Grabinnere ist nicht möglich. Aber ein Bild im Eingang zeigt, wie der Raum ausgesehen haben soll.

Bei den Ausgrabungen hier fand man Schalen, Trichterbecher, Schultergefäße, Kragenflaschen und Steingeräte. Die Funde kann man im Historischen Museum Aurich sehen.

Wenn auch nur rekonstruiert, ist das hier dennoch eine eindrucksvolle Anlage. Wir verlassen nun den Steinzeitort. Wir verlassen die Steinzeit. Zurück ins Heute.

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