Ditzum: Ein Fischerhafen am Endje van de Welt | Ostfriesland

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Ditzum an der Unterems in Südostfriesland ist ein kleines, romantisches Fischerdorf mit Häusern aus rotem Ziegelstein, einem kleinen Hafen, einer Kirche mit einem eigenartigen Kirchturm und einer Windmühle.

Lage und Parken

Wir sind am Südufer der Unterems. Kurz hinter Ditzum mündet die Ems in den Dollart. Fast gegenüber von Ditzum liegt die Stadt Emden. Der Landstrich hier heißt Rheiderland. Ditzum gehört zur Gemeinde Jemgum.

In Sichtweite liegt das Emssperrwerk. 476 Meter lang ist das Bauwerk. Es hat sieben Durchflussöffnungen. Das ist übrigens kein reines Sturmflutsperrwerk. Wenn man große Schiff von der Werft in Papenburg überführt, nutzt man es, um das Wasser der Ems anzustauen. Dann hat man die notwendige Wasserstandhöhe für die Schiffsüberführung.

Am Ortsrand des ca. 700-Einwohner-Dorfes Ditzum gibt es einen großen Parkplatz. Parken ist kostenlos, eine Toilette gibt es auch. Von hier sind es nur knapp 200 Meter und man ist im historischen Ortskern.

Sehenswürdigkeiten im Fischerdorf Ditzum

Was man schon ab dem Parkplatz sieht, ist ein fantastisches Bild des Orts: eine Windmühle und eine Kirche im Mittelpunkt. Was man von der Kirche sieht, ist der Kirchturm. Und der sieht interessanterweise aus wie ein Leuchtturm.

Die 11 Dörfer der Gemeinde Jemgum reihen sich an der Ems aneinander. Das letzte Dorf ist Ditzum. Darum nennt man Ditzum aus das „Endje van de Welt“ – „Das Ende der Welt“.

Ditzum ist eine Warftsiedlung mit einem Hafen und mit einem der letzten funktionierenden Siele.

Die erste Siedlung

Ab dem 8. Jahrhundert entstanden auf dem Uferwall der Ems die ersten Siedlungen. Der erste größere Ort entstand dann auf einer Warft. Ab dem 11. Jahrhundert schützte man sich durch einen Deich. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich Ditzum zu einem größeren Dorf. Man lebte von Landwirtschaft, ab dem 16. Jahrhundert auch von der Fischerei. Und hier gab es mehrere Ziegeleien. Die gibt es heute allerdings nicht mehr.

Die Preußen bauten im 18. Jahrhundert ein großes gemauerte Siel. Eine hübsche Holzbrücke führt über das Siel in den Ortskern.“ Karktillke“ heißt die malerische Holzbrücke.

Die Kirche von Ditzum

Wenig entfernt steht die Kirche der reformierten Gemeinde. Ein Backsteinbau. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde er auf der Warft errichtet. Der dazu gehörende Turm wurde 1846 gebaut. Oben hat er einen hölzernen Turmaufbau und eine Laterne mit einer Galerie. Dadurch sieht der Kirchturm wie ein Leuchtturm aus. War er vermutlich auch, denn er diente als Seezeichen.

Die Mühle

Im 18. Jahrhundert baute man in Ditzum eine Mühle. Die ist mehrmals abgebrannt und wurde dann wieder aufgebaut. Bis 1986 war sie in Betrieb. So wie jetzt aussieht, schaut die Mühle seit den letzten Restaurationsarbeiten 1994 aus.

Im Hafen von Ditzum

Im Hafenbecken liegen Fischerboote. Ab 1820 wurde der Hafen ausgebaut. Nicht nur Fischerboote, auch Lastenkähne und eine gemeindeeigene Dampffähre legten hier an. Eine kleine Fähre nach Emden gibt es übrigens heute noch. Um 1900 baute man einen modernen Fischereihafen. Die Flotte zählte damals über 40 Schiffe. 1908 gab es in Ditzum den ersten Kutter, der mit einem Motor fuhr.

In der Nachkriegszeit wurden im Hafen Ziegelsteine, Torf und Kohle verladen. Später gab es hier eine Werft, die Kutter baute. Die Ziegelindustrie endet in den 70er Jahren. Dadurch verlor der Hafen an Bedeutung.

In den 90ern wurde die Emsfischerei beendet. Seitdem hat man hier Metallkutter. Diese Schiff können mehrere Tage unterwegs sein und fahren sogar die Küste in Schleswig-Holstein hoch.

Denkmal für die Fischerfrauen

Im Hafen steht ein interessantes Denkmal. Bis ins 20. Jahrhundert nämlich verkaufte man die Dollartfisch selbst. Das machten die Frauen der Fischer. Sie zogen mit Tagejoch und Frachtkörben übers Land und verkauften den Fisch. An diese Frauen erinnert diese Skulptur im Hafen.

In einem der Cafés am Hafen verbringen wir den Rest des Nachmittags. Wir schauen auf den Deich am Hafen und die hübschen roten Wohnhäuser. Mittendrin steht der Leuchtturm, der ja eigentlich der Kirchturm ist.

Das anderswohin-Video über Ditzum

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