Wilhelm-Busch-Mühle in Ebergötzen: Wo Max und Moritz lebten

In Ebergötzen im Eichsfeld steht die Wilhelm-Busch-Mühle. In dem Dorf lebte einst der bekannte Zeichner Wilhelm Busch.

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In der Wilhelm-Busch-Mühle in Ebergötzen im Eichsfeld reisen wir auf Spuren des Zeichners Wilhelm Busch, der in der Mühle als Kind oft zu Gast war.

Die Bildergeschichten von Wilhelm Busch, eigentlich ist er einer der Erfinder oder Pioniere der Comics, sind bis heute bekannt und beliebt. Ob „Die fromme Helene“, „Plisch und Plum“  oder „Maler Klecksel“. Man schätzt seine Dicht- und Zeichenkunst. Besonders beliebt ist die Geschichte zweiter (früher sagte man Lausbuben) frecher Jungen: Max und Moritz. In Ebergötzen erfahren wir, dass es „Max und Moritz“ tatsächlich gab. Und dass sie hier in der Mühle ihre Freizeit verbrachten.

„Ach, was muss man oft von bösen
Kindern hören oder lesen!
Wie zum Beispiel hier von diesen,
welche Max und Moritz hießen.“

Diese Geschichte ist seine wohl bekannteste. Max und Moritz. 1865 ist die Geschichte erschienen.

Wilhelm Busch kam als 9-Jähriger nach Ebergötzen

Wilhelm Busch wurde in Wiedensahl geboren. Der Ort liegt westlich von Hannover, also etwa 160 Kilometer von Ebergötzen entfernt. 1841, da war Wilhelm Busch 9 Jahre alt, schickten ihn seine Eltern zum Bruder der Mutter nach Ebergötzen. Der Mann hieß Georg Kleine und war Pastor in Ebergötzen. Kleine war ein gebildeter Mann und sollte Wilhelm Busch privat Schulunterricht geben.

In Ebergötzen freundete sich Wilhelm Busch schnell mit dem gleichaltrigen Erich Bachmann an. Er war der Sohn des Müllers und er lebte in der Mühle von Ebergötzen. Wilhelms Onkel, der Pastor, unterrichtete übrigens beide Jungen.

Und Ihr ahnt es: Seine Kindheitserlebnisse, das, was er mit Erich Bachmann erlebte, flossen später in Max und Moritz ein. Wilhelm Busch und Erich Bachmann – das sind Max und Moritz.

Die Mühle in Ebergötzen, das ist die Mühle von Erich Bachmann. Dort wo dann ein wichtiger Teil von Max und Moritz spielt.

Die Ebergötzer Mühle als Museum

Heute heißt die Wassermühle „Wilhelm-Busch-Mühle“. Früher hieß sie „Bachmannsche Mühle“ oder „Herrenmühle“. Eine Getreidemühle. In ihren Wohntrakt ist eine Wassermühle eingebaut. Eigentlich fließt an der Mühle ein Bach. Die“ Aue“. Jetzt, im Sommer, ist die Aue ausgetrocknet.

1528 wurde die Mühle gebaut. Bis 1938 wurde sie als Mühle betrieben. Dann verfiel das Haus. In den 1970er Jahren sollte die Mühle sogar abgerissen werden. Aber ein Förderkreis kaufte das Gebäude, sanierte es und machte ein Museum daraus.

1846 endete Buschs Zeit in Ebergötzen. Er zog mit der Familie Kleine nach Lüthorst, wo der Onkel nun Pastor wurde. Wilhelm Busch wollte Maler werden, lebte später, unter anderem, in München. Dort zeichnete er Karikaturen und Bildergeschichten. Aber einiges waren keine Erfolge für den Verleger. Als Wiedergutmachung bot er dem Verleger die Bildergeschichte „Max und Moritz“ an. Der aber lehnte ab. Stattdessen kaufte Buschs ehemaliger Verleger, Kaspar Braun, die Geschichte. Ab der 2. Auflage wurde Max und Moritz ein Erfolg. Heute gilt Max und Moritz als eines der meistverkauften Kinderbücher. Es wurde in 300 Sprachen und Dialekte übersetzt.

„Rickeracke! Rickeracke! Geht die Mühle mit Geknacke.“

Leider funktioniert die Mühle zurzeit nicht. Sie ist defekt. Bei Führungen wird die Technik der Mühle allerding gezeigt. Aber ohne Rickeracke…

Nicht nur die Etagen des Mühlenteils kann man besichtigen. Auch die restlichen Räume werden gezeigt. Die sind zwar nachgestaltet, aber für Wilhelm-Busch-Leser sind sie dennoch interessant.

Unbedingt sehen sollte man das obere Stockwerk mit den Wohnräumen. Hier haben in späterer Zeit die Töchter des Müllers geschlafen. Doch interessanter ist das gegenüberliegende Zimmer.

Wilhelm Busch und Erich Bachmann blieben ihr Leben lang Freunde. Erich Bachmann leitet später die Mühle und wohnte hier. Wilhelm Busch kam öfter zu Besuch in Ebergötzen. Hier, in diesem Wohnzimmer, sollen die beiden Männer dann gesessen haben. Man erzählte, trank und rauchte.

So finden Sie die Wilhelm-Busch-Mühle

Das Dorf Ebergötzen liegt östlich der Stadt Göttingen und man erreicht den gut über die B27. Im Dorf selber parkt man auf dem Parkpllatz am Bortmuseum und geht einen kurzweiligen Weg durchs Dorf bis zu Mühle. Oder man parkt auf dem Dorfplatz und geht von dort die knapp 200 Meter bis zur Mühle.

In der Mühle werden Führungen angeboten, feste Zeiten dafür gibt es nicht. Die Öffnungszeiten sind auf dem Webseite der Mühle wilhelm-busch-muehle.de vermerkt.

Wer sich für mehr interessiert: In Ebergötzen steht nahe der Mühle des Europäische Brotmuseum, das durch die Kulturgeschichte des Brotes führt.

Das anderswohin-Video über die Wilhelm-Busch-Mühle

 

 

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