Cirque du Soleil: Warum Kooza den Besuch lohnt

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Eigentlich ist alles wie immer beim Cirque du Soleil. Beste Unterhaltung, sehr gute Show, klasse Akrobatik. Aber dennoch ist „Kooza“, die Show des kanadischen Circus, der dessen Programm zu 30-Jährigen Besten jetzt in Düsseldorf Premiere feierte, anders.

Während es in den letzten Shows des Cirque du Soleil eine volle Ladung an Phantasie und Poesie gab, ist Kooza mehr solider Circus. Poesie gibt es natürlich auch, aber sie dominiert nicht mehr die Geschichte. Sie ist verbindendes Beiwerk. Denn im Mittelpunkt steht die Leistung der Artisten. Und deren Show ist wiederum phantastisch gut.

König, Trickster, Taschendieb und ein böser Hund

Die verbindende Story ist einfach: Ein „Unschuldiger“ findet eine Kiste (Kooza), deren Inhalt ihn auf die Reise führt. Begegnen werden ihm dabei Phantasiefiguren wie König, Trickster, Taschendieb und ein böser Hund – und die Artisten der Circusshow.

Klar nennen muss man in der Show ein weiteres verbindendes Element: die Auftritte der Clowns. Herrlich komisch, hektisch, wirr und – zum herzhaft Lachen. Hinzu kommt die Liveband mit Sängerinnen, die im „Bataclan“ – einem drehbaren Turm mit Treppen und riesigem Stoff-Baldachin – spielt. Ihre Musik mal schnell, mal sphärisch drückt der Show einen Stempel auf.

Das aber tun im Wesentlichen die Artisten, deren Show sehenswert ist. Natürlich gibt es auch hier verschiedene Höhepunkte. Traditionell sind Trapez-Nummer, Einrad-Artistik Balance-Akte mit Stühlen etc. dabei. Fantastisch: Die „Tweeterboard“-Artisten mit ihren Sprungbrettern und die Drahtseilartistik (Foto oben/ Bildnachweis OSA Images) vom Feinsten – beides bietet beste Circus-Unterhaltung.

Der Höhepunkt ist das Todesrad

Das „Todesrad“ aber gehört zum besten, was ich je in einer Circusshow gesehen habe. Die „Wheel of Death“- Artisten Jimmy Ibarra und Ronald Solis zeigen die spektakulärste Darbietungen überhaupt. Aussehend wie ein Knochen mit zwei Hamsterräder an den Enden, rotiert das Todesrad schnell um die eigene Achse.

Die beiden Artisten in und auf den Rädern zeigen tollkühnste Artistik, fliegen ungesichert durch die Luft, wirbeln, schweben, lassen sich empor reißen….. Teufelskerle bei der wohl waghalsigsten Show, die das Premierenpublikum zum Stöhnen, Aufschreien und Jubeln verleitete.

Über zwei Stunden Kooza, die im Fluge vergehen. Das liegt auch an der Musik. Show und Musik haben ein Tempo, das zwischen verträumt und schnell wechselt. Die Liveband heizt mal ein, ist mal fast erotisch, dann verträumt, bedrohlich und jubilierend. Pop, Funk und indische Klänge geben den Takt vor.

Die Clowns aber sind sie nicht Hofnarren mit König? – lassen das Circuszelt zu einem Königreich der Narren werden, dessen Darsteller das Premierenpublikum zu Recht mit Standing Ovation belohnte.

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