Der Hochbunker am Augustinerplatz | Trier

Der Hochbunker am Augustinerplatz in Trier: Hier wollte Hitler die englischen Bomber täuschen

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Er ist das wohl skurrilste Baudenkmal in Trier: der Hochbunker am Augustinerplatz. 38 Meter hoch erinnert das unter Denkmalschutz stehende Gebäude, gleich neben dem Rathaus, an einen Burgturm.

Doch was aus einiger Entfernung wie ein historisches Werk aus dem Mittelalter wirkt, ist in Wirklichkeit aus Beton und wurde zwischen 1941 und 1943 gebaut. Es ist ein Bunker aus dem 2. Weltkrieg. Gedacht war der Hochbunker als Schutzraum bei Bomberangriffen. Dabei sollte sein Bau als Mittelalterturm mit Dach zwei Funktionen erfüllen. Einmal sollten die Piloten der Flugzeuge getäuscht werden.

Denn man hoffte damals noch, dass die Flieger aus den USA und England keine Bomben auf historische Bauten werfen würden. Was sie dann aber 1944 doch taten. Zudem sollten Bomben am schrägen Walmdach aus Beton abprallen und neben den Bunker fallen, erst im Erdreich explodieren.

Der Bunker wurde nie fertig

Elf Stockwerke ist der Bunker mit den zwei Meter dicken Mauern hoch. Zwei Stockwerke liegen unterirdisch, die oberen dienen als Verzierung. Dienen sollte der Bunker zum Schutz des Rathauspersonals und Einwohnern der Umgebung, doch dazu gekommen ist es nicht. Der Bunker nämlich wurde nie fertig. Lediglich die Stadtkommandantur, Feuerwehr und technischer Nothilfe waren dort während der letzten Kriegstage untergebracht.

1999 stellte man den Bunker unter Denkmalschutz. Auch, weil die Abrisskosten zu hoch wären. Heute ist dort unter anderem das ein Lager für die Requisiten des Stadttheaters. Seit den 80er Jahren liegt das Dach schon fast versteckt unter Drahtseilen, die erst im letzten Jahr erneuert werden mussten.

Der Draht dient der Sicherung. Denn inzwischen platzen auch am 70 Jahre alten Beton immer wieder Teile ab und stürzten in die Tiefe. Daher ist er auch von einem Schutzzaun umgeben und lässt nur von unten einen Blick auf Triers skurrilstes Baudenkmal zu. Ein Baudenkmal, das als wehrtechnisches Zeitdokument einzigartig in Trier ist.

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