Der Pont du Gard | Auf dem Meisterwerk der Römer | Provence

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Der Pont du Gard in der Provence: eine dreistöckige Brücke, 360 Meter lang und 50 Meter hoch, gebaut vor über 2000 Jahren. Das Aquädukt ist Teil einer 50 Kilometer langen Wasserleitung, die Nimes mit Wasser versorgte.

Der Pont du Gard, rund 20 Kilometer von Avignon entfernt, gilt als eines der bedeutendsten römischen Bauwerke in der Provence und als technisches Meisterwerk römischer Baukunst.

Von Avignon sind wir über die N100 bis Remoulins gefahren und dort weiter in nördlicher Richtung entlang des Gardon. Wir sind im Departement Gard. 20 Kilometer sind es noch bis Nimes.

Der Pont du Gard wurde um 50 n. Chr. von den Römern gebaut. Das Aquädukt ist Teil eines Kanals, der Wasser aus der Nähe der Stadt Uzés über 50 Kilometer nach Nimes leitete.

Der Kanal hatte ein durchschnittliches Gefälle von 24 cm pro Kilometer und schmiegte sich an die vorhandenen Gebirgsformationen. Hier nun querte der Kanal das Tal des Flusses Gardon. Und dazu bauten die Römer dieses Aquädukt.

Ein Meisterwerk der römischen Baumeister

Mit einer Höhe von 48 Metern und einer ursprünglichen Länge von 490 Metern überspannt ein Bogen den Gardon. 24,50 Meter ist der Bogen breit und gehört damit zu den größten der Römerzeit.

Insgesamt besteht das Bauwerk aus drei übereinander stehenden Brücken mit unten 6, darüber 11 und ganz oben 35 Bögen.

Ein großer Parkplatz fängt Besucher schon einen halben Kilometer vor dem Pont du Gard ab. Wir sind auf der linken Seite des Flusses.

Faszination Pont du Gard

Ein Besuch im Museum, gleich neben dem Parkplatz, gibt auf 4000 m² die beste Einführung vor dem eigentlichen Besuch. Uns erwarten im Museum einige Nachbauten und Modelle, Objekte zum Anfassen, Karten, Bildschirm-Präsentationen und Videoaufnahmen in einem Kinosaal. Die Ausstellung ist eine gelungene Einführung in Geschichte und Baukunst des Site du Pont du Gard.

Bei unseren ersten Besuchen am Pont du Gard, das war 1980 und 1986, gab es hier noch kein Museum. Aber schon damals waren wir, wie heute, fasziniert von den Anblicken, die sich beim Annähern an das Aquädukt ergaben. Man sollte die ausgeschilderten Aussichtspunkte rund um das Bauwerk nutzen. Immer wieder ergeben sich neue optische Eindrücke.

Heute überquert man den Gardon auf einer Brücke am Fuß des Aquädukts. Sogar der Tross der „Tour de France“ ist hier schon rübergefahren.

Der Blick schweift nach oben. In 50 Metern Höhe führt der Kanal lang, der das Wasser nach Nimes brachte. Die Rinne im 3. Stock der Brücke ist 1,80 Meter hoch und 1,20 Meter breit. Teilweise ist sie noch mit Platten abgedeckt.

Heute kann man mit einer Führung durch die Rinne den Fluss überqueren und die fantastische Aussicht auf den Gardon und ins Tal genießen. Allerdings geht man dabei im Kanal, von der Aussicht hat man nicht so viel.

Ganz oben auf dem Pont du Gard

Bei unseren ersten Besuchen war das anders. Damals durfte man noch die obere Etage, auch ohne Führung, betreten. Nicht nur das. Man lief damals nicht in der Kanalrinne, sondern mit Vorliebe auf der Mauer und natürlich auf der Abdeckung. Allerdings gab es nirgendwo ein Geländer. Es gab keine Sicherung.

Auf der etwas über zwei Meter breiten Abdeckung gab es vor 40 Jahren sogar ziemlich viel Fußgänger-Verkehr. Es war ein seltsames Gefühl, wenn sich völlig Unbekannte dicht an einem vorbeischoben… Aber damals hat man sich über Sicherheit noch nicht viel Gedanken gemacht. Wir haben vielmehr die Aussicht von hier oben genossen. Heute allerdings würde ich diesen gefährlichen Weg nicht mehr benutzen und auch jedem abraten, dort ungesichert zu gehen.

Die Steine für den Bau des Aquädukts brachten die Römer aus einem 600 Meter entfernt liegenden Steinbruch hierher. Es ist ein weicher, grober, gelber Kalkstein.

Wer sich Zeit lassen kann, der sollte die Umgebung zu Picknick, Spaziergängen oder Kanufahrten oder auch Baden nutzen. Die Landschaft um den Pont du Gard, der Site du Pont du Gard, ist voller Idylle. Ein Restaurant gibt es hier am UNESCO-Welterbe übrigens auch.

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