Dieser Lost Place liegt verlassen in einem Ortsteil bei Berchtesgaden: ein verlassenes Krankenhaus, gebaut 1938.
Wir sind leicht bergan gefahren. Ringsum stehen Wohnhäuser, Pkw sind entlang der Straße geparkt. Von Unkraut überwachsene Treppenstufen führen zu einem Zaun. Das Gelände ist überaus gut gesichert.
Ein Schild warnt, dass hier die Polizei Übungen abhalte. Hinter Sträuchern ist die Anlage zu erkennen. Ein Krankenhaus. Die Fenster im Hauptgebäude und an den Nebenhäusern sind eingeschlagen. Zu viele haben hier schon gewütet. Darum ist das Gelände, das einem Unternehmen gehört, auch so stark gesichert.
Als Hitler auf dem Obersalzberg seinen Berghof baute, andere aus der Regimespitze ihm hierher folgten und in Stanggaß die „Kleine Reichskanzlei“ gebaut wurde, benötigte man auch ein größeres Krankenhaus. Alleine schon wegen der ganzen Mitarbeiter und der Bewachung. Man entschied sich, ein Bezirkskrankenhaus zu bauen. Die Dietrich Eckart Klinik entstand. Benannt wurde sie nach dem 1923 verstorbenen Eckart; er ist in Berchtesgaden begraben, der als „Erfinder“ oder auch „geistiger Ziehvater“ Hitlers gilt.
Lazarett und Krankenhaus
Gebaut wurde die Anlage von 1938 bis 1942. Nach der Eröffnung wurde sie zugleich auch Wehrmacht-Lazarett. Der Bau war, wie in dieser Zeit bei solchen Bauwerken üblich, gewaltig. Es gab Zimmer für 200 Patienten, alle mit Balkon.
Alle Patientenzimmer waren nach Süden ausgerichtet, mit Blickrichtung Watzmann. Die Eingangshalle im Hauptgebäude war riesig und mit Marmor verkleidet. Ebenso aus Marmor waren die Treppen. Es gab einen Aufzug, Bunkeranlagen, Schwimmbad und Bibliothek.
Nach dem Krieg wurde das Haus als Krankenhaus weiter betrieben und ging Mitte der 90er Jahre pleite. Seitdem steht es leer und verfällt.