Der indisch-chinesische Palast in Brighton | Südengland

Der indisch-chinesische Palast in Brighton galt als einer der exotischsten Paläste Europas. Georg IV. liebte es Gäste im Royal Pavilion zu empfangen.

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Es ist eines der seltsamsten und merkwürdigsten Bauwerke Englands: Der Royal Pavillon in Brighton, ein indisch-chinesische Palast. Denn von außen ähnelt er einem riesigen indischen Mogulpalast, innen sind die prunkvollen Räume im chinesischen Stil eingerichtet.

Gebaut wurde er vom englischen König Georg IV., nur wenige Hundert Meter von der Promenade des Seebades entfernt. Wer war der Bauherr dieses verrückten Palastes? Georg IV. August Friedrich, 1762 geboren, war von 1820 bis 1830 König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland und König von Hannover. Bereits ab 1811 war er Regent, da sein Vater Georg III. regierungsunfähig war – er galt als verrückt.

Georg IV. ist vor allem aufgrund seines ausschweifenden und extravaganten Lebensstils und seiner gescheiterten Ehe mit seiner Cousine Caroline von Braunschweig in Erinnerung geblieben. Er hatte zwei Ehefrauen (eine hatte er heimlich geheiratet, die andere wegen der Finanzen, denn Georg war wegen seiner Spiel- und Verschwendungssucht ständig pleite) und etliche Mätressen.

Die Kunstepoche Regency (Regent Street, Regent’s Park, Trafalgar Square) steht in enger Verbindung mit Georg IV. Und eben der Royal Pavillon in Brighton. Er galt einer der exotischsten Paläste Europas. Georg IV. liebte es, Gäste im Palast zu empfangen. Besucher bewunderten die luxuriöse Opulenz, zu deren Besonderheiten unter anderem die zeltförmige Decke der Banketthalle, in deren Mitte, die dreidimensional gestaltet ist, ein großer silberner (feuerspuckender) Drache eine riesige Gaslampe hält.

Königin Victoria schließlich lehnte es ab, im Royal Pavillon auch nur die Ferien zu verbringen. Ihr gab es zu wenig Privatsphäre, war zu klein für ihre kinderreiche Familie – und sie konnte das Meer nicht aus ihrem Fenster sehen. 1850 verkaufte die Regierung den Palast an die Stadt Brighton.

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