Das Fischerdorf Holm bei Schleswig gehört zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten an der Ostseeküste von Schleswig-Holstein.
Hoch im Norden ist die Stadt Schleswig, an der Bucht der Schlei gelegen, ein lohnenswertes Reiseziel. Mehr noch: Wer Schleswig besucht sollte auch „den Holm“ aufsuchen.
Die ehemalige Wikingersiedlung Haitabu – immerhin UNESCO Weltkulturerbe – , Angeln und die Stadt Flensburg liegen nahe der 25 000 Einwohnerstadt Schleswig. Neben dem Stadtzentrum, dem bekannten Museum Schloss Gottdorf und dem St. Petri-Dom hat Schleswig eine besondere Schönheit zu bieten: die Fischersiedlung Holm.
„Holm“ heißt Insel
Der Holm liegt direkt am Hafen von Schleswig. Darum ist es dort an der Schlei auch schwer, einen Parkplatz für den Pkw zu finden. Das Stadtzentrum bietet allerdings gleich hinter dem Dom etliche Parkmöglichkeiten, bis hin zum Parkhaus. Von hier sind es nur wenige hundert Meter und man erreicht die Siedlung Holm, die übrigens richtig „Der Holm“ heißt.
„Holm“ heißt in dänischer Sprache „Insel“. Nicht ohne Grund, denn ursprünglich lag die um 1000 gegründete Siedlung auf einer Insel. Bis 1933 war man durch eine Brücke mit dem Festland verbunden, dann wurde ein Seitenarm der Schlei trockengelegt. Heute führt dort eine viel befahrene Straße am Holm vorbei.
Die Fischersiedlung
Auf dem Holm lebten Fischer, Handwerker und Händler, die aber wegen der Ortslage ein Eigenleben als Siedlungsgemeinschaft führten (und bis heute führen).
König Christian I. von Dänemark schrieb ein Art „Holmgesetz“. Das lautet: „Die Fischer haben das Recht, frei zu fischen auf der ganzen Schlei und können ihre Netze zum Trocknen auf dem Lande ausspannen, soweit sie mit der Ruderpinne vom Schiffe aus werfen können.“ Dieses Recht gilt im Grunde bis heute.
Hauptsächlich lebten die Fischerfamilien auf dem Holm vom Fischfang. In den 1950er Jahren gab es noch rund 60 Fischer hier. Heute leben nur noch wenige Fischer auf dem Holm.
Die Holmer Beliebung, eine Totengilde
1650 gründeten die Holmer Fischer die“ Holmer Beliebung“. Das ist eine sogenannte „Totengilde“, um sich während Kriegen und der Pest gegenseitig helfen zu können. Die Holmer Beliebung existiert noch heute.
Es lohnt durch die wenigen Straßen der Siedlung zu streifen. Die kleinen Häuser sich eine Pracht fürs Auge. Hübsch und niedlich. Liebevoll werden sie gepflegt. Meist endet der Weg durch die Straßen an dem zentralen Platz des Ortes. Hier stehen die Häuser fast im Kreis um den kleinen Friedhof mit einer Kapelle. Die heutige Kapelle stammt von 1876; doch bereits 1196 gab es hier einen Vorgängerbau.
Einige Cafés gibt es auf dem Holm und den nahen Straßen, sodass man den Besuch etwas ausdehnen kann.
Ein Gang durch den Holm ist ein Spaziergang durch ein Juwel unter den Siedlungen hier im Norden.