Eine der gut gemachten und stets spannenden Fernsehserien sind „Die Bergretter“. Die Drehorte der Serie findet man in Ramsau am Dachstein im österreichischen Bundesland Steiermark. Einige der Drehorte kann man besuchen.
Irgendwie kommen mir die Berge gar nicht so hoch vor. Dabei geht es beim Dachsteingebirge auf über 2700 Meter rauf. Gut, denke ich, das hat wohl damit zu tun, dass Ramsau selbst schon auf 1000 Metern liegt. Dennoch wirken sie beeindrucken, die nackten Felsen der Südwand des Dachsteinmassivs. Oben liegt Schnee. Kein Wunder. Der Dachstein, der östlichste Gletscher der Alpen, gilt als Ganzjahresskigebiet.
Von Ramsau aus sieht man das Panorama des Dachsteinmassivs bestens. Der Blick schweift von Torstein und Mitterspitz über Hoher Dachstein, Dirndln und Hunerkogel und so weiter bis zum Stoderzinken. Als Filmemacher, der eine familienfreundlichen Actionserie in den Bergen drehen will, kann man sich kaum eine bessere Kulisse aussuchen.
So bedrohlich und gefährlich wirken die steilen kahlen Felswände auf mich als jemand, der vom flachen Niederrhein kommt. Die Macher der „Bergretter“ sahen das wohl auch so. Sie drehen die Serie „Die Bergretter“ am Dachstein und ihre „Zentrale“ ist in der Gemeinde Ramsau.
Seit 2009 schon läuft „Die Bergretter“ im ZDF (bis 2012 hieß die Serie „Die Bergwacht“), 63 Folgen in zehn Staffeln gab es bisher.
Worum geht es? Natürlich um eine Truppe von Bergrettern. Die haben in Ramsau ihre Zentrale und wohnen dort. Die Storys drehen sich um in Gefahr geratene oder verletzte Bergsteiger oder auch Wanderer und um die kleinen privaten Geschichten der Bergretter untereinander. In der Regel werden die Bergretter alarmiert, überwinden Hindernisse jeder Art um an den Verunglückten heranzukommen und retten ihn dann spektakulär. Nach der sechsten Staffel stieg übrigens Hauptdarsteller Martin Gruber aus und wurde durch Sebastian Ströbel als Leiter der Bergwacht ersetzt.
Ramsau, im österreichischen Bundesland Steiermark gelegen, ist eigentlich ein Streudorf. Über mehrere Kilometer verteilt liegen Häuser und Höfe im breiten Ennstal. Auf der einen Seite erheben sich die Berge des Dachsteinmassiv, auf der anderen die Schladminger Tauern. Man lebt hier vom Tourismus, hauptsächlich dem im Winter. Gleich nebenan liegt die Stadt Schladming, das Wintersportler kennen. In Ramsau selbst gibt es auch eine Skisprungschanze und ein Skilaufstadion.
Drehort Bergretter-Zentrale in Ramsau
Das eigentliche Ortszentrum von Ramsau, das sind allerdings nur wenige Häuser entlang der Straße. Zwischen evangelischer Kirche, Hotels und Restaurants liegt der Drehort „Bergretter Zentrale“.
Wir biegen von der Hauptstraße ab, gehen leicht bergan vorbei am Heimatmuseum und stehen vor dem Film-Gebäude mit dem Schild „Bergrettung Ramsau“. In diesem Haus also, mehrere Stockwerke hoch, nehmen also „Die Bergretter“ die Notrufe entgegen. Die Türen sind natürlich verschlossen. Niemand da. Durch die Scheiben blicken wir auf Regale mit Kisten. Sind da Filmutensilien drin?
Von außen sieht das Gebäude aus wie ein echtes Bergretterbüro. Aber das hier ist nur Filmkulisse. Die „echte“ Bergrettung von Ramsau arbeitet in einem anderen Haus. Wenn man nicht dreht, lässt das Filmteam die Deko am haus. Das Gebäude gehört übrigens dem Kirchwirt, der auf der anderen Straßenseite residiert.
Wenn die Bergretter zur Zentrale kommen, rollen ihre Autos von oben heran und parken vor dem Haus. Dort stehen jetzt Pkw der Gäste des Kirchwirts.
Bei den Filmaufnahmen immer wieder zu sehen ist die evangelische Kirche oberhalb der Zentrale. Hier im Ennstal war man schon seit dem 16. Jahrhundert evangelisch. Knappen aus Sachsen brachten ihren Glauben mit in die Steiermark. Erlaubt wurde ihnen der Glaube hier erst viel später. 1782 gab es hier die erste protestantische Gemeinde; 1895 wurde die Kirche eingeweiht. Einige Stufen führen hoch zum Seiteneingang; ein Blick in die Kirche lohnt immer.
Drehort Emilis Hof
Wir verlassen das Zentrum von Ramsau und fahren knapp zwei Kilometer Richtung Filsmoos. Nachdem wir von der Hauptstraße abgebogen sind, führt der schmale Weg nun zu einem Hof. „Pernerhof“ heißt er. Die Gebäude des Hofs sehen neu und modern aus. Ist er auch. Denn was wir als erstes sehen, ist der neue Pernerhof in dem heute Ferienwohnungen sind. Ein kleiner Parkplatz befindet sich vor dem Haus, daneben liegt ein privater Spielplatz.
Wir gehen an einer Scheune vorbei, nachdem wir uns am Haus die Erlaubnis geholt haben. Nun passieren wir ein altes Holzgebäude. Dahinter nämlich versteckt sich ein weiterer Drehort der Serie „Die Bergretter“: Emilis Hof.
Wen man sich nun umdreht, schaut man Richtung Süden und blickt auf die Schladminger Tauern. Das ist allerdings ein Blick, den man im Fernsehen nicht hat. Denn da sind die Kameras stets auf den alten Pernerhof, in dessen Hintergrund sich der Dachstein erhebt, gerichtet. Bei „Die Bergretter“ ist das der Hof von Emilie Hofer, kurz Emilies Hof.
Der Hof ist ein prächtiges Anwesen aus dem 18. Jahrhundert. Links steht die Scheune. In ihr ist der alte Marthaler oft beschäftigt. Rechts steht ein kleines Holzhaus. Dort wohnt im Film derzeit der Bergretterchef. Heute, in der Realität, wohnen dort allerdings Feriengäste.
Wenn die Schauspieler Emilie Hofer aufsuchen, rollen ihre Wagen von oben rechts kommend, hinter dem Bergretterchef-Häuschen, auf den Platz vor dem Hauptgebäude. In der Wirklichkeit geht das allerdings nicht. Denn der richtige Zugang zum Hof, der von der Straße, liegt allerdings auf der anderen Seite, dort wo der neue Pernerhof ist.
Der Marthaler Hof
Wir verlassen den Pernerhof und fahren Richtung Schladming. Hinter dem Zentrum von Ramsau biegen wir links ab und folgen den Schild „Gruber Hof“. Außerhalb des Hofes stellen wir den Wagen ab. Der Gruberhof ist ein ehemaliger Drehort aus „Die Bergretter“. Eigentlich dürfte er hier gar nicht mehr stehen.
Denn in der Bergretter-Serie ist der Hof schon längst abgebrannt. Da hieß er Marthaler Hof und war das Zuhause des damaligen Bergretterchefs Andreas. Heute ist der Hof wieder eine normale Pension und Jausenstube. Natürlich gibt es hier auch Landwirtschaft. Erstmals erwähnt wurde der Gruberhof schon im 15. Jahrhundert. Seit 1971 hat er die Jausenstube.
Drehort Kirche
Vom Gruberhof fahren wir weiter Richtung Schladming und kommen in den Ortsteil Ramsau-Kulm. Wir halten hinter einem Gasthof. Gegenüber liegt die katholische Kirche St. Rupert. Hier haben die Bergretter auch schon gedreht, ein Trauergottesdienst fand hier damals statt. Interessant sind drinnen die Wandmalereien. Sie stammen aus dem 13. bis 17. Jahrhundert. Die Kirche selbst wurde schon im 12. Jahrhundert gebaut.
Drehort Krankenhaus
In Schladming fahren wir am Ortszentrum vorbei, direkt zur Seilbahnstation. Dort gegenüber liegt das Krankenhaus Diakonissen Schladming. Ein moderner Bau. Hier wird auch gedreht. Wenn nämlich die Bergretter ihre geborgenen Verletzten abliefern, dann hier im Krankenhaus Schladming. Der Eingangsbereich erkennt man sofort wieder.
Es gibt noch weitere bekannte Bergretter Drehorte im Tal der Enns. Etwa 30 Kilometer entfernt liegt der Flugplatz Niederöblarn. Hier, auf diesem Zivilflugplatz ist Christopherus 14, der Rettungshubschrauber der Bergretter, stationiert. Von hier fliegt er zu Einsätzen los.
Unweit entfernt in Aigen liegt Schloss Pichlarn, ebenfalls ein Drehort der Bergretter. Und im Dachsteinmassiv, da kann man auf der Stoderzinken Alpenstraße Drehorte finden, ebenso wie an der Südwand des Dachsteins.