Die Marksburg am Rhein | Das „Tor zum Mittelalter“

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Eigentlich müsste jede Rheinreise in der Marksburg in Braubach beginnen. Hoch auf einem Felskegel über dem romantischen Städtchen gelegen, ist hier das „Tor zum Mittelalter“.

Die Höhenburg am Mittelrhein hat die Jahrhunderte unzerstört überwunden und gibt so ein anschauliches Bild einer Wehranlage aus dem Mittelalter. 

Vom Parkplatz auf halber Höhe des Felsen windet sich der Fußweg hoch. Durch zwei gewaltige Tore geht es in den Innenhof, wo die Führungen durch die Anlage beginnen.

Die Marksburg, eine wehrhafte Anlage. Fürwahr. Der Rundweg führt durch Tore wie dem Schartentor mit den vorragenden Pechnasen, hier wurde Pech auf Angreifer geschüttet, und zur „Kleinen Batterie“ bis zur „Großen Batterie“ mit einem herrlichen Ausblick auf das Rheintal. Hier steht ein Nachbau der ältesten Kanone Deutschlands sowie mehreren sogenannten Zwölf- und Sechspfünder. Alles gewaltige Kanonen zur Verteidigung der Marksburg.

Die Reitertreppe für Ritter

Dann erwartet uns die „Reitertreppe“: in Felsen geschlagene breite Stufen, die zu den Hauptgebäuden führen. Sie sind breit genug, damit Ritter dort auf dem Pferd sitzend hinauf kamen. Denn so betrat man als echter Ritter eine Burg. Zu Pferde. 1231 ist zum ersten Mal eine Burganlage auf dem Felsen erwähnt. Eine der mächtigsten Familien des Mittelalters, die Herren von Eppstein, gelten als Erbauer der romanischen Burganlage.

Vorbei am alten Palais, hier ist der Sitz der Deutschen Burgenvereinigung, und dann vorbei an einem mittelalterlichen Kräutergarten mit Schierling und Bilsenkraut, Liebstöckel und Basilikum, Mispel und Pestwurz geht es in die Räumlichkeiten der Burg hinein.

Weinkeller und Küche

Der Weinkeller und die hallenartige Burgküche, die Kemenaten, die einzigen beheizbaren Räume der Anlage und somit kuschelige Aufenthaltsräume der Herrschaften, der Rittersaal als herrlich dekorierter Raum für politische und unpolitische Veranstaltungen, Beratungen, Mahlzeiten und Feste, die Burgkapelle und die Rüstkammer mit einer Ausstellung zur Geschichte der Rüstung lassen das Mittelalter greifbar werden.

Nach den Herren von Eppstein gehörte die Anlage den Herren von Katzenelnbogen, dann den Hessen zu Nassau und schließlich den Preußen. Etwas stark verwahrlost übernahm dann später die Deutsche Burgenvereinigung die Marksburg. Mit Unterstützung von Kaiser Wilhelm II wurde sie wiederhergestellt.

Von hier geht es in den ehemaligen Pferdestall (heute ist hier eine kleine Ausstellung zum Thema Folter) und dann in die Schmiede. Staunend stehen wir im kleinen Burghof und blicken nach oben. Hier, auf dem höchsten Punkt des Burgfelsens, steht der Bergfried. Fast 40 Meter ist er hoch. Der letzte Ort, der im Falle der Eroberung der Anlage der Herrscherfamilie in luftiger Höhe Schutz bieten sollte.

Wir verlassen die Marksburg. Die Straße entlang des Rheins bietet immer wieder herrliche Sicht auf kleine Orte, herrliche Bauten. Die Marksburg aus hellem Stein in luftiger Höhe ist noch lange zu sehen.

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