Drehorte des Fernseh-Zweiteiler „Das Weiße Haus am Rhein“ sind das Rheinhotel Dreesen in Bad Godesberg, Unkel am Rhein, Nürnberg und Breslau. „Das Weiße Haus am Rhein“ (das Rheinhotel hat eine weiße Fassade) ist die Geschichte des jungen Emil Dreesen und erzählt vom Überlebenskampf seiner Hoteliers-Familie zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Vorabend des Zweiten.
Im Film geht es um die Geschichte des Rheinhotel in Bad Godesberg. Oder geht es doch mehr um die Hotelbesitzerfamilie Dreesen? Spielen Schauspieler, Hotel, der Rhein oder der Ort Unkel die wichtigste Rolle? Das wird sich dann zeigen. Einen Blick ins Drehbuch lässt der Regisseur jedenfalls vorab nicht zu.
FOTO: V. li. n. re.: Fritz Dreesen (Benjamin Sadler), Maria Dreesen (Katharina Schüttler), Adelheid Dreesen (Nicole Heesters), Emil Dreesen (Jonathan Berlin), Ulla Dreesen (Pauline Rénevier) © ARD Degeto/SWR/WDR/Zeitsprung/Krzysztof Wiktor
1918 kehrt der Sohn des Hotelbesitzers Emil aus dem ersten Weltkrieg zurück und will das Haus zu einem magischen Ort machen. Doch das ist leichter gesagt als getan, schließlich gehen in dem Hotel auch die mächtigsten Menschen des Landes ein und aus.
Foto: Leit, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
Das Rheinhotel Dreesen in Bad Godesberg
Das „Rheinhotel Dreesen in Bonn Bad Godesberg“ liegt im Bonner Residenzviertel mit Panoramablick auf den Rhein, man blickt auf den Petersberg und das Siebengebirge mit dem Drachenfels. Das Hotel hat von außen eine Jugendstil-Fassade und innen stilvoll eingerichtete Zimmer. Bekannt ist das Rheinhotel auch als „das Weiße Haus am Rhein“.
Das Rheinhotel Dreesen liegt an der Bad Godesberger Rheinpromenade und wird von der Rüngsdorfer Gastwirtfamilie Dreesen betrieben. Das Hotel wurde 1893/94 gebaut. Vorher stand hier eine sogenannte „Sommerwirtschaft“. Hotelgründer war Hotelgründer Friedrich Dreesen (1858–1912). Bereits 1900 wurde das Hotel in einem zweiten Bauabschnitt erweitert.
Das Rheinhotel Dreesen in Bad Godesberg ist eine wahre Institution nicht nur unter den Hotels am Rhein. Denn das 4-Sterne-Hotel ist eines der legendärsten Häuser des 20. Jahrhunderts. Berühmte Gäste stiegen hier ab: Kaiser Wilhelm II., Paul von Hindenburg, Charlie Chaplin, Greta Garbo, Marlene Dietrich, Reichspräsident Friedrich Ebert, Gustav Stresemann, Walter Rathenau, Hans Albers etc.
Adolf Hitler war erstmals 1926 hier (unter der Bezeichnung „staatenloser Schriftsteller“; später traf er sich im Hotel mit Goebbels (Vorbereitung des Röhms-Putsches) und mit Chamberlain (Sudetenfrage).
Nach 1945 war hier das Quartier des amerikanischen Oberkommandierenden und späteren Präsidenten der Vereinigten Staaten, Dwight D. Eisenhower. Anschließend war hier das Hauptquartier der drei Hochkommissionen der Besatzungsmächte, die gemeinsam die Alliierte Hohe Kommission mit Sitz auf dem gegenüberliegenden Petersberg bildeten. In der 50er Jahren beherbergte man im Haus viele Diplomaten, deren Staaten noch keine offizielle Botschaft im Land in eröffnet hatten.
Welcher Ort in Deutschland könnte also besser deutsche Geschichte und Politik widerspiegeln?
Der historische Event-Zweiteiler, eine Produktion von Zeitsprung Pictures unter Federführung der ARD Degeto mit SWR und WDR für die ARD, gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW und dem FilmFernsehFonds Bayern, ist inspiriert von wahren Begebenheiten, heißt es bei der ARD.
Zusammenfassung sagt die ARD: „Der bis heute weitgehend unbekannte Ort am Rhein spiegelt die wechselvolle Geschichte Deutschlands seit Anfang des 20. Jahrhunderts wie vielleicht kein anderer. Es ist ein Ort, der gleichermaßen Machthaber jeder politischen Couleur, Künstler, Philosophen und internationale Stars magisch anzog und beherbergte, und in dem sowohl Großmachtsträume, Revolutionen wie auch der Gedanke Europas entwickelt wurden.“
Die Drehorte von „Das weiße Haus am Rhein“
Nach Dreharbeiten in Breslau/ Polen anschließend in Deutschland gedreht. Vor allem am Rheinhotel Dreesen in Rüngsdorf, einem Ortsteil von Bad Godesberg wurde gedreht. Hier gibt es auch Aufnahmen im Biergarten des Hauses. Für die Dreharbeiten wurde die Fassade des Rheinhotels verändert und in die 1920er versetzt. Auch der Schriftzug musste verändert werden. Bad Godesberg, so wie heute, gibt es erst seit 1925. Im Film heißt es am Anfang einfach „Godesberg“.
Drehorte waren auch im Ort Unkel am Rhein. Der Ort liegt südlich von Bad Godesberg auf der anderen Rheinseite. In Unkel waren die Drehorte auf der Rheinpromenade (für den Film dekoriert wie in den 20er Jahren) und in der Vogtsgasse sowie der Lühlingsgasse. Am Rhein in Unkel wird zum Beispiel auf einem Schiffsanleger mit der Aufschrift „Anleger Rolandswerth“ gedreht.
Drehort Unkel am Rhein
Ebenfalls in Unkel ein Drehort war das Restaurant „Zur Traube“. Unter anderem wurde hier in der „Weinstube“ gefilmt. Die Szene die hier aufgenommen wurde ist eine Wirtshausszene, die 1933 spielt.
(Übrigens: Unkel war der Wohnort von Willy Brandt zu seiner Zeit als Bundeskanzler)
Noch zur ein Funfact zur Ausstattung des Films. Wenn Ihnen im Film ein Citroen von 1928 bekannt vor kommt… Richtig, der Wagen fuhr auch schon in „Babylon Berlin“ fürs Fernsehen.
Die Produktion übernimmt Zeitsprung Pictures, die auch die Event-Serie „Oktoberfest 1900“ mit produzierten.
Wer spielt im Film mit?
In den Hauptrollen spielen als Familie Dreesen Jonathan Berlin, Benjamin Sadler, Katharina Schüttler, Pauline Rénevier und Nicole Heesters. Zum namhaften Schauspieler-Ensemble gehören außerdem Henriette Confurius, Paul Faßnacht, Jesse Albert, Hendrik Heutmann, Ian Dickinson, Werner Wölbern, Peter Nottmeier und viele weitere. Regie führt Thorsten M. Schmidt („Scheidung für Anfänger“, „Schweigeminute“) nach einem Drehbuch von Dirk Kämper („Kaisersturz“, „Landauer“). Die Kamera verantwortet Felix Cramer („Oktoberfest 1900“, „Die dunkle Seite des Mondes).“
Der Zweiteiler wird 2021 im Ersten ausgestrahlt.
Christoph Pellander, Redaktionsleiter der ARD Degeto:
„Eine große Hotel-Geschichte in der rheinischen Provinz, die einen ganz neuen Blick auf die Weimarer Zeit wirft: nicht aus Sicht der Metropole, sondern aus der der ländlichen Idylle bei Bad Godesberg – das hat uns überzeugt. Dort, an den Ufern des Rheins, entfaltet sich mit diesem besonderen Zweiteiler eine mitreißende Familiensaga nach wahren Begebenheiten, eine geschichtsträchtige Hotel-Legende, die eingebettet ist in die großen politischen Umwälzungen, die das 20. Jahrhundert bestimmt haben.“
Michael Souvignier und Till Derenbach, Produzenten:
„‚Das Weiße Haus am Rhein‘ ist das sehr ambitionierte Unterfangen, und passt alleine schon daher perfekt zu unserer Firma Zeitsprung Pictures, die dramatische Geschichte eines ganzen Kontinents, über die nicht minder dramatische Biografie eines einzelnen Menschen, Emil Dreesens und seiner Familie, begreifbar und spürbar zu machen. Vor der Kulisse des mächtigsten Stromes, des europäischsten aller Flüsse, des Rheins, an einer der schönsten und mythischsten Stellen, spielt unser Zweiteiler.“
Das zweiteilige TV-Event „Das Weiße Haus am Rhein“ (AT) ist eine Produktion von Zeitsprung Pictures unter Federführung der ARD Degeto mit SWR und WDR für die ARD, gefördert von Film- und Medienstiftung NRW und vom FilmFernsehFonds Bayern, der Weltvertrieb liegt bei Beta Film. Die Redaktion bei der ARD Degeto liegt bei Claudia Luzius und Christoph Pellander. Weitere Redakteur*innen sind Monika Denisch und Manfred Hattendorf (SWR) sowie Henrike Vieregge und Nina Klamroth (WDR). Produzenten sind Michael Souvignier und Till Derenbach (Zeitsprung Pictures), Producer ist Daniel Mann.