Drehorte HEIMAT: Das ist „Schabbach“ | Woppenroth im Hunsrück

Drehort des fiktiven Schabbach in Heimat ist der Ort Woppenrath

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Das Dorf „Schabbach“ spielt in den HEIMAT-Filmen von Edgar Reitz die heimliche Hauptrolle. Doch wo liegt das Hunsrück-Dorf Schabbach?

Das Dorf „Schabbach“ hat Edgar Reitz für HEIMAT erfunden. Die Drehorte liegen in fast 30 Dörfern im Hunsrück und ergeben im Film das Dorf. Doch ein Dorf gibt es, das ist der Hauptdrehort für Schabbach: der kleine Ort Woppenroth nahe Kirchberg.

Am Ortseingang von Woppenroth steht „Schabbach“

Wenn man über die L 162 nach Woppenroth kommt, erblickt man an einem Wohnhaus auf der linken Seite das angeschraubte Ortsschild „Schabbach“, während auf der anderen Straßenseite das richtige Ortsschild „Woppenroth“ steht. Wenige Meter weiter, man sieht schon die Kirche des Ortes, steht in einem Vorgarten eines Hauses ein Stein mit der Aufschrift HEIMAT. Er ähnelt dem Stein, der zum Beginn jeder HEIMAT-Folge zu sehen ist.

Der Originalstein aus dem Vorspann der Filme ist der Stein im Woppenrother Vorgarten allerdings nicht. Denn auf dem Filmstein stand „Made in Germany“ drauf. So nämlich sollte der Film damals eigentlich heißen. Edgar Reitz wurde vor dem Filmstart überredet, ihn HEIMAT zu nennen.

Es gibt zwei Versionen zur Geschichte des Steins. Nach der einen war es Bernd Eichinger (der Produzent spielt in der Folge „Die stolzen Jahre“ einen Konzernchef aus Belgien, der Anton Simon das Optische Werk abkaufen will), in einer anderen Version war es Gastwirt Rudi Molz aus Woppenroth, der ihn davon überzeugte. Der Originalstein, heißt es, sei einmal nach München ausgeliehen worden und nicht wieder zurückgekehrt.

Hier und die Straße weiter Richtung Dorfplatz und in den anliegenden Straßen drehte Reitz die wichtigen Schabbach-Szenen von „Heimat 1“ und „Heimat 3“. Hier war das Dorfzentrum von Schabbach. Allerdings nicht alle wichtigen Szenen wurden hier gedreht. Die Szenen, in denen das Haus der Simons und die Schmiede vorkamen, wurden anderswo gedreht. Die Schmiede und das Wohnhaus der Simons nämlich stehen stehen im Ort Gehlweiler, nicht weit entfernt.

Schabbach-Drehorte in HEIMAT

Wir parken auf dem kleinen Dorfplatz, dort wo die Woppenroder in einem Holzhäuschen Brennholz lagern. Hier gibt es auch eine Infotafel zu den Heimat-Dreharbeiten.

In „Heimat 1“ war hier der Drehort „Dorfplatz„. Hier wurde das Kriegerdenkmal aufgestellt und hier wurden die Szenen gedreht, als die französische Reiterin in der Gaststätte ihr Bad nimmt.

Schräg gegenüber liegt die Kirche von Woppenroth. Dort ist es, wo auf der Straße Martha und ihre Hochzeitsgäste Ernst Simon im Flugzeug über sie hinwegfliegen sehen, wo Ernst die Blumen aus dem Flieger wirft.

Daneben, das weiße Haus, spielte in „Heimat 3“ eine Rolle. Hier nämlich wohnt Galina mit ihrer Familie, die aus Russland ausgewandert sind.

Auf der Straße spielen die Szenen, als Galinas Mann seine Frau aus dem Haus wirft. In der oberen Etage hat Galinas Familie gewohnt, während unten auf der Straße ein Sportwagen auf Galina wartete.

Das Bürgermeisterhaus stand hier, die Gastwirtschaft „Zur Linde“ aus Heimat 1. Das Gebäude ist heute ein Wohnhaus. Neben dem Dorfplatz geht die Bergstraße ab. Der Saal der Gaststätte existiert nicht mehr. Er wurde abgerissen.

Gleich neben dem Dorfplatz liegt das Haus von Marie-Goot. Die Familie Schirmer, im Dorf Schabbach nur „Glasisch“ genannt, lebten im Film hier. Das alte Fachwerkhaus steht leer, verfällt seit Jahren und ist heute, im Mai 2017, nur noch eine Ruine hinter einem Zaun.

Das Haus der Wiegands (Vater Alois war der erste der eine Motorrad, ein Auto, ein Radio… hatte und Sohn Wilfried machte Karriere bei den Nazis, später bei der CDU) sucht man vergebens. Das Haus hat es nie gegeben. Es war nur eine Kulisse, bestehend aus der Fassade. Im Hunsrückmuseum in Simmern kann man ein Bild von den Dreharbeiten am Wiegand-Haus sehen.

Ein paar Meter entfernt vom Dorfplatz steht man vor der „Gaststätte Molz“. Hier wurden Teile von „Heimat 3“ gedreht. Eine der wichtigen Figuren der Staffel lebte hier: Gastwirt Rudi Molz. Die Geschichte von Rudi und Lenchen in „HEIMAT 3“ ist in Wirklichkeit die Geschichte des Gastwirt-Ehepaars Rudi und Marga Molz aus Woppenroth.

Nach Drehschluss, heißt es, habe das Filmteam immer abends hier in der Gaststätte gesessen. In der Gaststätte Molz hatten aber Reitz und sein Co-Autor Peter Steinbach bereits vor den Dreharbeiten von „Heimat 1“ die Geschichten aus dem Dorf gesammelt.

Es sind die Geschichten von der durch das Dorf reitende französischen Reiterin, der Regen bei der Einweihung des Kriegerdenkmals und die unbekannte tote Frau im Wald. Aber auch der Sarg mit Maria Simon, den der Trauerzug wegen des starken Regens mitten auf der Straße absetzt. Solch eine Beerdigungsszene hat es im Ort wohl mal gegeben. Die Stelle, wo diese eindrucksvolle Szene gedreht wurde, befindet sich ein Stück weiter die Straße hinauf hinter der Gaststätte, am Ortsausgang.

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