Die Frauenkirche in Dresden: Ein Meisterwerk des Kirchenbaus

Ene der schönsten evangelischen Kirchen des Barock.

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Wer Dresden besucht, steht irgendwann vor der Frauenkirche. Das ist unumgänglich. Die Frauenkirche ist ein Schatz. 1945 bei der Bombardierung Dresdens zerstört, erstrahlt sie seit 2005 wieder in altem Glanz. Ein Meisterwerk des Kirchenbaus.

Noch immer ist der Neumarkt, der mit restaurierten prächtigen Barockgebäuden umstandene Platz, eine Baustelle. Die Tiefgarage darunter ist zwar inzwischen fertiggestellt, doch hohe Bauzäune zeigen weiterhin: Hier verändert sich was. Zu groß sind noch immer die Baulücken, die abgerissenen Häuser in der Innenstadt hinterlassen haben, als dass Dresden bald „fertig“ ist.

Eine der schönsten evangelischen Barockkirchen

Die Frauenkirche aber steht da, fertig wiederaufgebaut, ein Mahnmal und zugleich eine der schönsten evangelischen Kirchen des Barock. Auf eigentlich kleiner Grundfläche errichtete, hat die Sandsteinkirche einen oktogonalen Grundriss. Achteckig, nach oben hin durch vier Ecktürme abgeschlossen, auf denen eine kreisrunde Kuppel mit einer Laterne thront, ist sie weltbekannt.
Die Geschichte der Kirche ist lesbar, wenn man sie auf dem Neumarkt umrundet. Eine helle Fassade, die immer wieder durch dunkle Steine unterbrochen wird. Es sind alte und neue Steine, denn die Baumeister der Gegenwart verbauten die erhaltenen Steine der 45 zerstörten Kirche in den Neubau ein. In ihrer Dunkelheit sind sie Zeugen der Vergangenheit und zeigen, eingefügt in den neuen hellen Stein, dass die Vergangenheit immer auch ein Teil der Zukunft ist.
Ein Gotteshaus stand an dieser Stelle bereits im 11. Jahrhundert. Damals war es eine Missionskirche inmitten der sorbischen Dörfer. Erst ein Jahrhundert später, als die Stadt Dresden entstand, wurde das Haus die Pfarrkirche der neuen Stadt.

Wegen Baufälligkeit bereits geschlossen

Mehrfach wurde sie in den folgenden Jahrhunderten umgebaut, war sogar reine Begräbniskirche. Im 18. Jahrhundert, die Kirche war wegen Baufälligkeit bereits geschlossen, entschied der Stadtrat einen Neubau der Kirche. Das war 1722. Den Auftrag zum Bau bekam Ratszimmermeister George Bähr. Sein Ziel: eine Kirche bauen, die vom Boden bis zur Spitze aussah, als ob sie aus einem einzigen Stein geschaffen sei. 1743 war der Bau fertig.

Eine Besonderheit ist die steinerne, glockenförmige Kuppel, die einzigartig ist. Sie zu bauen war nicht einfach. Mauern und Pfeiler der Kirche bekamen, weil die Steinkuppel so schwer ist, sogar Risse. Man plante den völligen Abriss. Bähr löste das Gewichtsproblem, in dem er die Laterne oben auf der Spitze wesentlich leichter baute als geplant. Dennoch hat die Kuppel ein Gewicht von 12 000 Tonnen. 24 Meter hoch und im Durchmesser 26 Meter wirkt sie durch den geschwungenen Kuppelanlauf tatsächlich wie eine auf das Oktogon gesetzte Glocke.

Die Fertigstellung der Kirche erlebte der Architekt übrigens nicht. Er starb kurz vorher.

Wenn man den Innenraum unter der Kuppel in 24 Metern Höhe betritt, überrascht das Auge die Helligkeit des barocken Innenraum mit seinen fünf halbkreisförmig angeordneten Emporen. Eine protestantische Kirche, die klar auf Kanzel, Taufstein, Altar und Orgel ausgerichtet ist.

Das Altarbild, das Christus und seine schlafenden Jünger im Garten Gethsemane zeigt, ist ein Meisterwerk. Das Original stammte aus barocker Zeit, wurde aber 1945 restlos zerstört. Aus 2000 wiedergefundenen Einzelstücken baute man den Altar wieder auf. Nur 20 Prozent sind heute nicht Originalstein. Beeindruckend sind die Emporen.

Auf fünf Ebenen umschließen sie den Kirchenraum auf drei Seiten. Ein herrliches Bild, wenn man vom Altar aus ins Rund schaut. In der Unterkirche erfährt der Besucher einiges zur Geschichte, zu Zerstörung und Wiederaufbau der Frauenkirche. Räume mit Kunstwerken laden zum Nachdenken ein. 45 Jahre dauerte es nach der Zerstörung, bis die Kirche wieder in Glanz erstrahlte.

Den Wunsch zum Wiederaufbau gab es in Dresden immer, doch erst nach 1989 ergriff man die Initiative. Menschen von überall her auf der Welt, Synode, Stadt und Bund förderten den Wiederaufbau, der zwischen 1994 und 2005 für 181 Millionen (davon 102 Millionen aus privater Hand) stattfand und eine der schönsten Kirchenbauten Deutschlands wiedererstehen ließ.

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