Im Geleithaus in Weißenfels kommen wir an den Ort, wo der in der Schlacht von 1632 in Lützen gefallene schwedische König Gustav Adolf für die Beisetzung in Schweden und den Trauerzug dorthin vorbereitet wurde.
Mehr zur Schlacht von Lützen erfahren Sie in diesem Beitrag über Schloss Lützen.
Weißenfels gehört nicht zur Stadt Lützen, sondern liegt etwa 20 Kilometer entfernt. Da hier in Weißenfels aber der Weg des toten Königs Gustav Adolf endet und hier der Trauerzug begann, steht dieser Beitrag an dieser Stelle.
Vom Zentrum der Weißenfels, dem Marktplatz, sind wir der Großen Burgstraße gefolgt. Nach kurzer Strecke stehen wir vor dem Geleithaus. Über uns sehen wir den Erker des Hauses, der sich bei der Besichtigung des Hauses als interessanter Ort herausstellen wird.
Unten im Haus befindet sich ein Irish Pub. Die Bedienung zeigt uns den Weg über den Hof und dann eine Treppe hoch in die erste Etage. „Gustav Adolf Museum“ steht am Treppenaufgang,
Das Gustav Adolf-Museum im Geleithaus
In dem Haus war zur Zeit des 30-jährgen Krieges das sogenannte „Geleitamt“. Hier mussten Kaufleute für Geld militärischen Schutz – also Geleit – für ihre Reise erwerben und entrichteten hier zudem den Straßenzoll. Hierher brachte man aus Meuchen den in der Schlacht von Lützen gefallenen Schwedenkönig.
In den Museumsräumen geht es um den 30-jährigen Krieg und seine Auswirkungen. Einige Fundstücke gibt es zu sehen. Der erste Höhepunkt des Rundgangs ist ein Raum mit einem Diorama. Mit über 10 000 Zinnsoldaten zeigt man eine Szene aus der Schlacht von Lützen 1632.
Im folgenden Raum deutet ein Gemälde an der Wand an, was hier im November 1632 geschah. Nachdem nämlich der tote König von Meuchen aus hierher gebracht worden war, lag er nun auf einem Tisch in genau dem Erker, den wir eben noch von außer betrachtet hatten. Der Apotheker Casparus König präparierte und balsamierte den König, damit man ihn nach Schweden überführen und dort bestatten konnte.
Zwei Tage übrigens bevor der König hierher gebracht wurde, hatte Reitergeneral von Pappenheim in diesem Raum übernachtet. Er war am folgenden Tag dann ebenfalls in Lützen gefallen.
Der Trauerzug nach Schweden
Ein weiteres, kleineres Diorama zeigt den Abtransport des Königs nach Schweden. Das Diorama zeigt die Aufstellung des Trauerzuges vor diesem Haus mit dem Erker. Hier begann der letzte Weg des Schwedenkönigs. Und der führte ihn nach Schweden. Der Trauerzug machte viele Stopps auf seinem Weg. Es war bereits das Jahr 1633 als der Leichnam des toten Königs in Schweden ankam. Im Juli des folgenden Jahres, also über ein halbes Jahr nach seinem Tod in Lützen, fand die Beerdigung statt.