Husum | Am Hafenbecken der gar nicht grauen Stadt

Ein Besuch im Husumer Hafen an der Nordseeküste

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Blauer Himmel über Husum. Die Sonne brennt. Den Pkw haben wir auf dem Parkplatz am Hafen abgestellt. Ein Parkhaus gibt es hier auch. Wir sind am Stadtrand.

Nur das Hafenbecken trennt uns von der Stadt. Durch einen Durchgang kommen wir zur kleinen Fußgängerbrücke, die über das Hafenbecken führt.

Am grauen Strand, am grauen Meer
Und seitab liegt die Stadt;
Der Nebel drückt die Dächer schwer,
Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig um die Stadt.

Diese Gedichtzeilen hatte ich zuvor über Husum gelesen. Es stammt von Theodor Storm. Der Mann, der auch den „Schimmelreiter“ schrieb, dichtete diese Zeilen 1851 über die Stadt Husum. Doch die Stadt, in der Theodor Storm lebte und sich sein Grab befindet, sieht heute gar nicht mehr grau aus.

Besonders nicht hier am Binnenhafen. Da hat sich in den letzten Jahren ganz schön was verändert. Schick ist es geworden. Cafés, Restaurants, Geschäfte reihen sich in restaurierten kleinen Häusern aneinander. Tische und Stühle stechen am Geländer zum Hafenbecken. Fußgänger, Radfahrer, Touristen und Spaziergänger, Mütter mit ihren Kindern, Paare – der Strom will nicht enden. Der Hafen ist eine Ausflugsmeile geworden, denke ich.

Im Hafenbecken, fast gegenüber dem riesigen Museumgebäude über Schifffahrt, liegt seit 1978 das Restaurantschiff „Norderto“, gebaut 1936. Es soll das älteste schwimmende Restaurantschiff in Deutschland sein.

Der Binnenhafen ist ein ehemaliger Werfthafen. Er reicht fast bis an den Marktplatz, den Beginn der Fußgängerzone, heran.

Parallel zum Hafenbecken befindet sich in einer mit Kopfsteinen gepflasterten enge Straße mit romantischen kleinen Häusern das Theodor-Storm-Haus. Heute ist hier ein Literaturmuseum für den Dichter und Schriftsteller Theodor Storm, der hier von 1866 bis 1880 lebte.

Wieder zurück zum belebten Marktplatz denke ich wieder an Theodor Storms Zeilen: „Der Nebel drückt die Dächer schwer. Und durch die Stille braust das Meer“. Nein, das Meer höre ich hier wirklich nicht, statt Nebel sehe ich blauen Himmel. Und Stille? Das lebhafte Gewusel am Hafen macht da doch einen anderen Eindruck von Husum als Storms Gedicht.

 

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