In der Altstadt von Naumburg zwischen Wenzelsturm und Friedrich Nietzsche

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In Naumburg sind die Häuser aus Barock und Renaissance in der Altstadt und der alles überragende Naumburger Dom die wichtigsten Gründe, die Stadt nahe der Saale zu besuchen.

Wir sind im Burgenlandkreis in der Region Saale-Unstrut, knapp 70 Kilometer von Leipzig entfernt. Etwa 30 000 Einwohner leben in der Stadt im südlichen Sachsen-Anhalt.

Vom Naumburger Dom zum Marktplatz

Den Pkw geparkt haben wir nicht weit vom Dom entfernt. Er steht am Rand der Altstadt in der Domfreiheit. Das ist der Bereich um den Dom, in dem im Mittelalter die Gerichtsbarkeit des Bischofs, nicht die der Stadt, galt. Am Dom vorbei sind wir durch den Steinweg, entlang etlicher gastronomischer Betriebe, spaziert. Nach dem Überqueren des mehrspurigen Rings, der die Altstadt umgibt, sind wir nun in der Herrenstraße, die zum Markt führt.

Bürgerhäuser aus Renaissance und Barock dominieren das Bild der Straßen. Das heißt, die Häuser mit den teilweise hübschen Fassaden sind aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert. An einigen der Häuser sieht man Erker. Läden, Boutiquen und Gastro-Betriebe dominieren das Bild.

Die Stadt ist an einem Kreuzungspunkt von zwei Handelsstraßen entstanden. 1012 wurde sie als Handelsplatz erstmals erwähnt, seit 1144 ist Naumburg Stadt. Im Spätmittelalter machte sich Naumburg als Handelsplatz an der Via Regia einen Namen. Besonders die Naumburger Messen hatten einen guten Ruf. Doch durch den 30-jährigen Krieg endete die wirtschaftliche Blüte der Stadt.

Rathaus und St. Wenzel

Der Marktplatz wird dominiert vom großen Rathausbau im Renaissancestil. Gebaut wurde es Ende des 15. Jahrhunderts.

Unweit vom Rathaus befindet sich das Stadtmuseum „Hohe Lilie“ und eine Straße vom Marktplatz entfernt die Stadtkirche St. Wenzel. Bemerkenswert an der Kirche ist einmal der Kirchturm, der Wenzelsturm. 72 Meter hoch ist er und damit der höchste Turm der Stadt. Er gehört nicht der Kirche, sondern der Stadt. Die nämlich nutzte den Turm mit Türmerwohnung früher zur Brandschau. 

Die Kirche selbst ist ein markanter Bau und eines der Wahrzeichen der Stadt. Der spätgotische Bau stammt von 1426, die barocke Ausstattung von 1724. Bemerkenswert und bekannt ist die Orgel. Die Orgel von Zacharias Hildebrandt gilt als Juwel barocker Orgelbautradition. 1746 gebaut, hat Johann Sebastian Bach das Instrument abgenommen. Angeblich soll sie noch so klingen, wie zu ihrer Bauzeit. Da es mehrmals wöchentlich kurze Orgelskonzerte gibt, kann sich jeder vom Klang selbst überzeugen.

Wo Friedrich Nietzsche wohnte

Vorbei an hübschen Häusern in engen Straßen kommen wir zum Nietzsche-Haus am Rand der Innenstadt nahe der Stadtmauer. Der Philosoph Friedrich Nietzsche hatte hier bereits als Kind mit seiner Mutter, die Witwe war, in einer kleinen Wohnung gelebt. Nach seinem geistigen Zusammenbruch im Januar 1889 holte ihn seine Mutter wieder nach Naumburg. Sie pflegte ihn hier bis zu ihrem Tod. Danach lebte Nietzsche bis zu seinem Tod 1890 bei seiner Schwester in Weimar.

Vorbei am Holzmarkt, auf dem eine Statue ´von Nietzsche  an den heute umstrittenen Philosophen erinnert, gehen wir zurück zum Lindenring und durch die Steinstraße Richtung Naumburger Dom.

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