Käthe Kruse, die wohl bekannteste deutsche Puppenmacherin, lebte in Bad Kösen an der Saale. Hier war auch ihre Werkstatt. Die Puppen von Käthe Kruse haben bis heute einen hohen Sammlerwert.
Auf Käthe Kruse stoßen wir in Bad Kösen durch die Ausstellung eines anderen Spielwarenherstellers. Denn es ist die Kösener Spielzeug Manufaktur, die in einem Gebäude nahe dem Saaleufer Plüschtiere herstellt. Vorgänger dieser Firma war eine andere. Bis 1989 stellte hier die VEB Kösener Spielzeug Plüschtiere her. Als der Firma nach der Wiedervereinigung das Aus drohte, kaufte die Familie des damaligen Bürgermeisters den Betrieb und betreibt ihn bis heute bis heute.
Un Gebäuse nahe dem Saaleufer findet auf der unteren Etage des Hauses der Werksverkauf stattfindet, sind oben Museumsräume mit einer Ausstellung von Plüschtieren. Dort stoßen wir auch auf die Vorgängerfirma der VEB Kösener Spielzeug. Das war nämlich die Werkstatt von Käthe Kruse. Die DDR hatte 1952 Käthe Kruse enteignet und die Werkstatt übernommen.
Wie Käthe Kruse nach Bad Kösen kam
Käthe Kruse lebte von 1912 bis 1952 in Bad Kösen, erfand hier ihre bekanntesten Puppen. Sie lebte in Berlin, hatte zeitweise in Italien gewohnt und war in Bad Kösen mit ihrer Tochter zur Kur. Zu dieser Zeit hatte sie bereits mit der Puppenherstellung begonnen. Nach dem Kuraufenthalt kam sie von Berlin zurück nach Bad Kösen und mietete hier ein Haus. Ihr Mann, ein Künstler, blieb in Berlin. Man führte eine Fernbeziehung. Sie hatten sieben Kinder.
Zunächst wohnten Käthe Kruse und ihre Kinder an der Straße „Am Rechenberg“. Nahe dem Saaleufer richtete sie in einem Haus ihre Werkstatt ein. Die Puppen wurden in Handarbeit hergestellt.
Nur wenig entfernt von Käthe Kruses Werkstatt, das Haus ist heute ein Wohnhaus, steht Romanische Haus, einer der ältesten Profanbauten in Mitteldeutschland. Das Gebäude wurde ursprünglich um 1100 gebaut und gehörte zu einem Bischofshof. Heute ist hier das Museum zur Stadtgeschichte untergebracht. In einem Nebengebäude gibt es die Käthe-Kruse-Puppen-Ausstellung.
Die Puppenwelt der Käthe Kruse
Zwischen 1905 und 1910 hatte Käthe Kruse die ersten Puppen hergestellt. Dann hatte sie mit ihren Puppen, die keine teuren Porzellanköpfe hatten, Erfolg. Beliebt waren ihre Puppen wegen ihrer beweglichen Gliedmaße und der echt aussehenden Gesichter. Sie waren weich, biegsam und lebensecht. Die Vorbilder der Puppen waren ihre Kinder.
In der Ausstellung werden viele ihrer Puppen gezeigt. Einige zeigen ihre Füße. Denn Kruses Name steht unter dem Fuß. Das war ihr Markenzeichen.
Zu der Zeit schrieb Käthe Kruse auch Bücher. Die drehten sich um ihre Puppen und ließen so eine eigene Welt für Kinder entstehen. Die Käthe-Kruse-Puppenwelt.
Später stellte das Unternehmen auch Schaufensterpuppen und Puppen für den Säuglingspflegeunterricht her. Die waren sehr gefragt.
1952 wurde ihr Unternehmen verstaatlicht und zum Volkseigenen Betrieb. Ihr Unternehmen entstand nun in Donauwörth. Ihre Kinder übernahmen jetzt das Geschäft.
Eine Bildtafel weist auf ihren Sohn Max Kruse hin, dessen Hinterlassenschaft viele kennen. Max Kruse nämlich wurde als Schriftsteller bekannt. Er schrieb Bücher wie „Der Löwe ist los!“ und „Urmel“, das später als „Urmel aus dem Eis“ von der Augsburger Puppenkiste aufgeführt wurde und ein Klassiker der Fernsehgeschichte ist.