Otto Waalkes machte den Pilsumer Leuchtturm bekannt | Ostfriesland

Der Pilsumer Leuchtturm gilt als eines der Wahrzeichen von Ostfriesland.

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Er gilt als eines der Wahrzeichen Ostfrieslands: der Pilsumer Leuchtturm. Der Komiker Otto Waalkes machte ihn durch einen Film bekannt.

Nur 11 Meter ist der Leuchtturm hoch, doch durch seinen gelb-roten Anstrich (irgendwie erinnert er an eine Ringelsocke) ist der Leuchtturm auf dem Nordseedeich nahe dem Fischerdorf Greetsiel ein äußerst beliebtes Fotomotiv.

Wir haben Greetsiel mit seinem sehenswerten Hafenbecken über die Kleinbahnstraße verlassen. Kurz nach dem Ortsausgang biegen wir auf eine schmale Straße ab und folgen dem Schild „Pilsumer Leuchtturm“. Vorbei an einer NABU-Beobachtungshütte erreichen wir einen Parkplatz unterhalb des Deichs.

Am Deich entlang zum Leuchtturm

An Wochenenden im Sommer und während der Ferien kann es hier voll werden. Denn den Leuchtturm will fast jeder Ostfrieslandurlauber mal gesehen haben. An einem Automaten gibt es den Parkschein; es gibt ein Toilettenhäuschen und Fisch wird hier an einem Imbisswagen auch verkauft.

In der Ferne sehen wir den gelb-roten Leuchtturm ähnlich einer Stumpenkerze auf dem Deich. Einige der Besucher gehen oben auf dem Deich Richtung Leuchtturm, andere nutzen lieber den windgeschützten Weg unten hinterm Deich. Den Windschutz auf dem asphaltierten Weg nutzen auch die vielen Fahrradfahrer, die den Leuchtturm besuchen.

Seit 1890 steht der Leuchtturm auf dem Deich

Seit 1890 steht der Leuchtturm auf dem Deich. Er war einer von fünf Leuchttürmen, die man damals hier im Rahmen eines deutsch-niederländischen Projekts aufstellte. Er sollte, wie die anderen Leuchtfeuer, den Weg zwischen Nordsee und dem Hafen in Emden für Schiffe sicherer machen. Die anderen deutschen Türme standen auf Borkum und im nahen Campen.

Schon 1915 war seine Aufgabe beendet. Erst wurde er aus Sicherheitsgründen während des 1. Weltkrieges außer Betrieb genommen, 1919 dann endgültig stillgelegt. Die Fahrrinne für Schiffe hatte sich nämlich über die Jahre wegen Sandablagerungen geändert.

Inzwischen sind wir am Leuchtturm angekommen. Die Sitzbänke neben dem Weg sind besetzt. Tafeln erzählen die Geschichte des Turms. Eine Treppe führt auf den Deich. Oben packt uns der Wind. Der Blick fällt zunächst auf das Watt.

Sein markantes Aussehen erhielt der Turm 1973

Nachdem der Leuchtturm über Jahrzehnte ungenutzt auf dem Deich gestanden hatte, war sein Zustand schlecht. Man dachte zunächst über einen Abriss nach. 1973 aber wurde er dann doch restauriert. Bisher einfarbig mit roter Farbe anstrichen, erhielt er nun sein bis heute markantes Aussehen in gelb-rot.

Der Anstrich wirkt frisch. Kein Wunder. Erst kürzlich wurde Farbe erneuert. 28 Stufen führen im Innern hoch. Der Turm hat drei Etagen. Unten war ein Lager für Öl und Ersatzteile, in der Mitte gab es eine kleine Wohnung und darüber den Lampenturm. Inzwischen hat man im Turm ein Trauzimmer eingerichtet, das bei Bedarf genutzt wird. Verliebte kommen wohl gern hierher. Neben dem Turm hat man eine Gitterwand aufgestellt. Sie hängt voller Liebesschlösser.

Der „Otto-Turm“

Viele nennen den Pilsumer Leuchtturm einfach „den Otto-Turm“. Seine Bekanntheit nämlich verdankt der Turm in Nähe des Dorfes Pilsum dem Komiker Otto Waalkes. Der drehte hier 1989 die Komödie „Otto – Der Außerfriesische“. Im Film wohnt Otto Waalkes in dem Turm. Auch andere Filmszenen, zum Beispiel für einen TATORT, wurden hier gedreht.
Wir umrunden den Turm, an dem einige Otto-Fans ihre Notizen hinterlassen haben. Er wirkt jetzt noch kleiner und gedrungener als aus der Ferne.

Wir gehen wieder zurück Richtung Parkplatz. Der Pilsumer Leuchtturm – keine aufregende Sehenswürdigkeit. Aber ein Ort, den man als Ostfrieslandbesucher gesehen haben muss.

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