Ramsau bei Berchtesgaden | Zwischen Malerwinkel und Hintersee

Die Touristen kommen bis heute wegen des Malerwinkels nach Ramsau bei Berchtesgaden.

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Im Bergsteigerdorf Ramsau bei Berchtesgaden führt in Höhe der Kirche ein Steg über die Ramsauer Ache. Hier ist er: der „Malerwinkel“. Der Ort, wo dank des Panoramas unzählige Landschaftsgemälde entstanden sind.

Von Berchtesgaden waren wir der gewundenen Straße und dem tosenden Gebirgsbach Ramsauer Ache stadtauswärts gefolgt.14 Kilometer entfernt liegt Ramsau. Ein Ort, der sich Bergsteigerdorf nennt, und der durch unzählige Gemälde bekannt wurde. Ramsau liegt mitten im Berchtesgadener Talkessel.

Umgeben sind wir jetzt von den Gebirgsstöcken des Watzmann, Hochkalter, der Reiter Alm und des Lattengebirges. Größtenteils sind ihre Gipfel schneebedeckt, während hier unten im Tal die 25 Grad Sommermarke erreicht ist.

Das Zentrum der Gemeinde liegt an der viel befahrenen und engen Ortsdurchfahrt. Die knapp 2000 Einwohner leben klar vom Tourismus. Café neben Restaurant neben Ferienunterkunft reihen sich entlang der Straße. Wir stellen den Wagen auf dem großen Parkplatz des „Oberwirt „ab und setzen uns in den Biergarten. Der Gebirgsbach Ramsauer Ache tost in der Nähe. Unweit entfernt sieht man den Turm der Kirche. Genau die haben wir gesucht.

Hier beim Oberwirt haben im vorletzten Jahrhundert viele Maler Skizzen entworfen, Bilder gemalt. Die Kirche mit den Bergen war ein beliebtes Motiv. Aber nur für einige der Maler. Andere suchten ein anderes Motiv.

Am Malerwinkel in Ramsau

Deshalb sind wir hier auch nicht an unserem Zielort. Dazu gehen wir ein Stück weit entlang der Ramsauer Ache, In Höhe der Kirche führt ein Steg über die Ache. Hier ist er: der Malerwinkel. Der Ort, wo unzählige Landschaftsgemälde entstanden sind.

Ab den 1830ern hatte sich am nahen Hintersee eine Malerkolonie entwickelt. Die Maler kamen aus München und Wien. Wilhelm Busch gehörte dazu. Dann gibt es Namen wie Carl Rottmann, Ludwig Richter, Carl Schuch und so weiter. Namen, die heute nur Malerexperten noch etwas sagen.

Von der Ramsauer Pfarrkirche St. Sebastian, der Ramsauer Ache und den Bergen dahinter machten sie Skizzen, Zeichnungen und Gemälde. Vom Oberwirt aus malte man die Kirche mit dem Hohen Göll im Hintergrund, vom Malerwinkel sah man die Kirche mit Ramsauer Ache und Ertlsteg im Vordergrund sowie der Reiter Alpe im Hintergrund. Ein so beliebtes Motiv, dass es bis heute Postkarten und Puzzles schmückt.

Der Blick Richtung Kirche und Berge

Auch die unzähligen Touristen kommen bis heute wegen des Malerwinkels hierher. Die Gemeinde hat sogar eine Webcam aufgestellt, zeigt den Malerwinkel live im Internet. Noch einen weiteren Reiz bildet neben dem damaligen Standort der Maler am Ufer heute ein Holzsteg.

Am Malerwinkel führt er über den Gebirgsbach (ein Geländer gibt es übrigens nur auf einer Seite). Hier kann man, je nach Touristenandrang, für einen Augenblick den überaus faszinierenden Blick Richtung Kirche und Berge genießen.

Kein Wunder, dass Ramsau auch schon öfter Drehort für Filme war. „Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies“ von 1949 und „Die Geierwally“ (1956) wurden hier gedreht, ebenso wie Szenen der ZDF-Serie Lena Lorenz.

Gewohnt haben die Maler von damals nicht hier an der Kirche. Nein, die Kolonie siedelte sich einige Kilometer entfernt am Hintersee an. Dort suchte man einen Gasthof zum Sitz aus und der Hintersee wurde zum zweiten Lieblingsmotiv.

Die Straße führt jetzt von Ramsau aus entlang der Ramsauer Ache, die aus dem Hintersee kommt, durch den dichten sogenannten Zauberwald. Dann öffnet sich der Ausblick, der Hintersee liegt ruhig zwischen Bergen vor uns. Viele Touristen kommen an den Wochenenden her. Am Ufer gibt es einige Gasthöfe, Parkplätze sind rar. Auf dem See kann man Bootfahren. Wer in der Woche kommt, erlebt den Hintersee wie damals die Malerkolonie. Ruhig, still und romantisch.

anderswohin.de-Video über Ramsau

 

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