In Schloss Lützen auf den Spuren von König Gustav Adolf

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Im Museum Schloss Lützen beginnen wir unsere Reise auf den Spuren von König Gustav Adolf von Schweden, Albrecht Wallenstein und der wichtigen Schlacht im 30-jährigen Krieg, der Schlacht von Lützen im Jahr 1632. Eine Schlacht, die mit dem Tod des Schwedenkönigs Gustav Adolf endete.

Wir sind in der kleinen Stadt Lützen im Burgenlandkreis. Keine 10 000 Einwohner hat Lützen im südlichen Sachsen-Anhalt. Hier, nahe Leipzig, ist der Ort der Schlacht von 1632.

Schloss Lützen: Im Quartier von Wallenstein

Wir betreten Schloss Lützen, eine ehemalige Burg aus dem 13. Jahrhundert. Der Bergfried, der sich neben dem winzigen Innenhof erhebt, ist stolze 41 Meter hoch. Hier in der Burg hatte einer der beiden wichtigen Feldherren sein Hauptquartier: Albrecht Wallenstein. Das Schlosscafé trägt den Namen „Wallensteins Stube“. Vielleicht war das der Raum, in dem Wallenstein sein Quartier in der Nacht vor der Schlacht hatte, heißt es im Museum.

Wenn nicht dort, dann war er aber wahrscheinlich auf dem Bergfried. Von ganz oben nämlich kann am aus den Fenstern über Lützen bis zum Schlachtfeld sehen. Hat Wallenstein hier oben gestanden und das Schlachtfeld für den nächsten Tag angesehen?

Wallenstein, König Gustav Adolf und von Pappenheim

Doch wer waren die wichtigen Personen bei der Schlacht von Lützen 1632? Das war einmal Gustav II. Adolf aus dem Haus Wasa. 1594 geboren und seit 1611 König von Schweden. Heute gilt er als eine der wichtigsten Personen der schwedischen Geschichte und des Dreißigjährigen Krieges. Damals verhinderte er einen Sieg des kaiserlich-katholischen Lagers der Habsburger und sicherte so die Existenz des deutschen Protestantismus. Er starb bei dieser Schlacht hier in Lützen. Nicht nur in Schweden wird er bis heute verehrt.

König Gustavs Widersacher war Albrecht Wallenstein. Das war ein böhmischer Feldherr, der auf Seiten von Kaiser Ferdinand II. und der Katholischen Liga gegen die Protestantische Union kämpfte. Er war der Oberbefehlshaber der katholischen Armee.

Auf der Seite Wallensteins kämpfte sein General Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim. Auch er wurde Opfer dieser Schlacht und überlebte sie nicht.

Die Vorgeschichte zur Schlacht bei Lützen 1632

Wallensteins Armee schien unschlagbar, bis der schwedische König Gustav Adolf in Usedom landete und von dort aus Norddeutschland für die Protestanten eroberte. In Nürnberg trafen Gustav Adolfs Armee und die Truppen Wallenstein erstmals aufeinander. Die Schlacht endete, indem Gustav Adolf Richtung Schwaben zog, wo er 1632 sein Winterlager aufschlagen wollte. Wallensteins Armee zog unterdessen Richtung Norden. Man wollte bei Leipzig überwintern.

Gustav Adolf sah durch Wallensteins Armee in Leipzig seinen Nachschubweg aus Richtung Stralsund gefährdet. Er zog nun mit seiner Armee Richtung Leipzig, um dort Wallenstein abzufangen.

Wallenstein, der inzwischen in Lützen war, rief Pappenheim und seine Männer, die in Magdeburg waren, zur Hilfe, als er Gustav Adolf Armee näher kommen sah.

Die Schlacht vom 16. November 1632

Auf einem Feld bei Lützen sollte es am 16. November 1632 (bzw. 6. November nach julianischem Kalender) zur Schlacht zwischen der Armee des Schwedenkönigs und der von Wallenstein kommen.

Eine blutige und grausame Schlacht. Sie begann am Vormittag, als noch Nebel über dem Schlachtfeld lag. Am Abend endete die Schlacht. Die Schweden hatten das Feld behauptet, die Kaiserlichen hatten sich zurückgezogen. Wallenstein zog Richtung Leipzig davon. 6.000 bis 9.000 Tote bleiben auf dem Schlachtfeld zurück. Unter den Toten war auch der schwedische König. Für die protestantische Seite ein unglaublich hoher Verlust.

Das Diorama in Schloss Lützen zeigt die Schlacht

In Schloss Lützen gibt es in einem Raum eine Darstellung der Schlacht als Diorama. 3600 Zinnfiguren zeigen die Situation, als König Gustav Adolf sein Leben ließ. Das Diorama, das bei unserem Besuch 2024 noch überarbeitet wurde, steht hier seit den 1980er Jahren. Mit Licht-, Projektions- und Toneffekten ein sehr eindrucksvolles Bild.

Wallensteins ließ seine Truppen am 6. November nördlich der Straße von Lützen nach Leipzig Stellung nehmen. Der Ort Lützen diente dabei als Schutz von der rechten Seite, im Osten war ein Kanal der Schutz.

Im Zentrum seiner Schlachtordnung standen sieben Divisionen à 1000 Mann, dahinter und dazwischen Reiterkompanien. Auf den Flügeln standen Reiter und Musketiere. Es gab auch 14 Geschütze. Bei Schlachtbeginn waren die Pappenheimer Reiter noch nicht da. Pappenheim war noch auf dem Weg von Magdeburg nach Lützen. Er kam im Laufe des Tages. Pappenheim verlor dann gleich sein Leben. Insgesamt war man etwa 17 000 Mann stark.

Die Schweden, die ja auch Männer aus dem Raum Hamburg in ihren Reihen hatten, standen südlich der Leipziger Straße auf einem Feld. Gustav Adolf standen 19 000 Mann zur Seite. Reiter und Fußvolk, dazu Geschütze und 40 kleine sogenannte Lederkanonen.

In weiteren Räumen des Museums erinnert man hier an König Gustav Adolf. Ein Kranz und Informationen über den Fortgang der Geschichte nach seiem Tod.

Jetzt noch ein Blick aus einem der Fenster des Burgturms. Hinaus in die Landschaft, die so viel Leid sah. Die Spuren eines Krieges, der 400 Jahre her ist, und die Erinnerungen an einen Mann, der in der Geschichte einen festen Platz hat, alles das faszinierte mich. Aber man wird bei solch einer Reise auch an die Sinnlosigkeit von Krieg und das Leid, das er auslöst, erinnert.

Wir verlassen Schloss Lützen und schauen nach den Spuren, die es heute noch vom Tod des Schwedenkönigs in Raum Lützen zu sehen gibt. Es sind viel besuchte Orte der Geschichte. Nicht nur für Schweden.

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