Wir wollen zum Landesdenkmal Dusenddüwelswarf nahe Heide. Im Dithmarschen an der Nordseeküste reisen wir auf Spuren der Dithmarschen Bauernrepublik.
Wenige Kilometer von der Stadt Heide entfernt, kommen wir an den Ort, der an die große Schlacht der Dithmarscher Bauern erinnert: die Schlacht von Hemmingstedt.
Im Mittelalter gab es unter anderem bei den Friesen die sogenannten Bauernrepubliken, also Gebiete, in denen nicht Adel und Kirche regierten, sondern die Bauern dort hatten eigene Regierungsformen. Eine der Bauernrepubliken war Dithmarscher Bauernrepublik.
Tausend Teufels Warf
Der Name des Denkmals ist Dusenddüwelswarf. Übersetzte heißt das: Tausend Teufels Warf.
Unser erster Weg führt uns zu einem Infopavillon, ohne den kaum jemand die Bedeutung dieses Denkmals verstehen wird. Denn hier zeigt ein Diorama, was hier vor über 500 Jahren geschah.
Aktuell befinden wir uns auf dem Gebiet der ehemaligen Bauernrepublik Dithmarschen. Im Jahr 1500 wollten die benachbarten Holsteiner dieses Gebiet erobern. Der Holsteiner König, der zugleich dänischer König war, ließ seine Truppen Richtung Dithmarschen ziehen. Angeführt wurden die Truppen von Landsknechten mit dem Namen „Große Garde“ oder auch SCHWARZE GARDE. Insgesamt rückten ca. 12 000 Mann an, meist Dänen.
Die Schlacht von Hemmingstedt
Die Dithmarscher hatten nur etwa 7000 bewaffnete Kämpfer. Die Feinde mussten durch das sumpfige Gelände des Dithmarschen Landes marschieren. Es gab hier nur eine Straße, rechts und links war Sumpf. Die Gräben konnten man nur mit Brücken oder den hier üblichen Springstangen überqueren.
Dazu kam, dass die Dithmarscher sich hier gut auskannten. Sie wussten, wo es in der Marschlandschaft sumpfig war.
Die Angreifer zogen auf der Straße von Heide Richtung Lunden. 12000 Mann in einer Reihe, ohne Schutz auf der Straße. Eine über acht Kilometer lange Kolonne.
Die Dithmarscher öffneten nun die Schleusen. Die Gräben waren somit für die Angreifer unüberwindbar. Dort, wo heute die Dusendüwelswarft steht, baute man eine Warft auf der Straße und sperrte sie damit.
Die Angreifer steckten fest. Nach vorne ging es nicht weiter, zur Seite konnten man nicht und umkehren war für acht Kilometer langen Zug unmöglich.
Nun griffen die Dithmarscher von der Seite an, sprangen mit ihren Stangen über die Gräben. Der Kampf begann, die Angreifer- insbesondere die Schwarze Garde – wurden geschlagen. Nach nur drei Stunden war die Schlacht vorüber.
Die Gemarkung dort heißt immer noch Blutfeld.
Der Wahlspruch der „Schwarzen Garde“
Nur wenige Meter sind es bis zum Denkmal. Es erhebt sich auf einem Hügel. Soll er an die Warft der Dithmarscher erinnern? Oben auf liegt ein gewaltiger Findling. Während er vorne das Datum der Schlacht, den 17. Februar 1500.
Auf der Rückseite hat man 1900 den damaligen Wahlspruch der Schwarzen Garde „Wahr Di, Buer, de Gaar de kummt“ (Nimm dich in Acht, Bauer, die Garde kommt“), abgewandelt in „Woor di, Goor, de Buur de kump“ (Nimm dich in Acht, Garde, der Bauer, der kommt).